Die Worte der Seele
29.09.2024, Kai Schlumberger
Folge den Worten, die man zu dir spricht
Und alles ist falsch
Folge den Worten deiner Seele
Und alles ist richtig
Selbst was man zu dir spricht
Und du kennst die Antwort
Die Worte der Seele
29.09.2024, Kai Schlumberger
Folge den Worten, die man zu dir spricht
Und alles ist falsch
Folge den Worten deiner Seele
Und alles ist richtig
Selbst was man zu dir spricht
Und du kennst die Antwort
Maschinenwelten
28.09.2024, Kai Schlumberger
Die Weltmaschine ist die belebte Maschine. Die Weltmaschine erzeugt die Welt der unbelebten Maschinen.
Die Weltmaschine erzeugt die unbelebten Maschinen, damit die Seelen einander begegnen können.
Die Seelen begegnen sich, indem sie die unbelebten Maschinen in Bewegung setzen.
Die Seelen setzen die unbelebten Maschinen in Bewegung, indem sie ihnen Zeit geben.
Die Seelen geben den unbelebten Maschinen Zeit, indem sie ihnen die Namen der Seelen nennen, denen sie begegnen.
Die Maschinen stellen die Verbindung zwischen den Seelen her, deren Namen ihnen genannt werden.
Wenn die Namen richtig sind, gelingt die Verbindung. Wenn die Verbindung gelingt, laufen die Maschinen. Wenn die Verbindung fehlschlägt, stehen die Maschinen still.
Die Seelen begegnen sich in der Wirklichkeit. In der Unwirklichkeit begegnen sie nur Maschinen.
Der neue Weg des Kreuzes
22.09.2024, Kai Schlumberger
Der neue Weg des Kreuzes ist der Weg, den jeder von uns durch sein Leben geht. Aber er ist auch der Weg, der aus der Zeit hinaus in die Ewigkeit führt.
Der Weg durch die Zeit als der Weg der Schmerzen und des Leidens, weil wir dort immer etwas suchen, das es nicht gibt. Der Weg aus der Zeit hinaus als der Weg der Freude, weil wir dort finden, was wir wirklich sind.
Wir müssen in beide Richtungen gehen, um uns selbst verstehen zu können. Wir müssen in beide Richtungen gehen, um einander verstehen zu können.
Indem wir uns vergessen, indem wir uns verlieren und verirren, finden wir das andere, das, was wir nicht sind. Was wir sind, kann niemand sehen. Was wir nicht sind, kann jeder sehen. Wir sehen, dass da etwas ist, auch wenn wir nicht wissen, was es ist.
Wir stehen vor einer dunklen Wand und es scheint nicht weiter zu gehen. Der Weg der Schmerzen ist der vergebliche Versuch, durch die Wand zu gehen. Doch die Wand gibt es nicht, wir haben sie uns selbst ausgedacht. Wenn wir das verstehen, verschwindet die Wand und wir gehen auf dem Weg der Freude.
Das neue Kreuz ist das Kreuz des Lebens. Das alte Kreuz ist das Kreuz des Todes. Wenn das neue Kreuz erscheint, verschwindet das alte Kreuz nicht. Es wird nur durchsichtig. Das Ergebnis der Überlagerung ist nichts. Das Nichts, das die Wahrheit für alles ist.
Die Möglichkeit des Unmöglichen
21.09.2024, Kai Schlumberger
Es ist möglich
Über die Wirklichkeit zu sprechen
Aber es geschieht sehr selten
Und es gelingt nie
Man könnte auch sagen
Es ist möglich
Über die Wirklichkeit zu sprechen
Aber nur in der Wirklichkeit
Und dort wird die menschliche Sprache nicht gesprochen
Der Weg der Liebe
15.09.2024, Kai Schlumberger
Der einzige Weg, einen Gedanken zu Ende zu denken, der nicht in den Tod, sondern zum Leben führt, ist der Weg der Liebe.
Die Weltmaschine
14.09.2024, Kai Schlumberger
Wenn die Seele einen Gedanken denkt, um Verbindung mit einer anderen Seele aufzunehmen, wählt sie aus dem Feld der Möglichkeiten die einzelne Möglichkeit aus, die der Name der anderen Seele ist.
Was vom Feld der Möglichkeiten bleibt, verteilt sich im Raum. Es kann deshalb so aussehen, als würde, was im Raum erscheint, dem widersprechen, was die Seele sucht.
Im Raum zeigt sich alles, nur nicht das, was die Seele gewählt hat. Und dennoch wird gerade durch die scheinbar spiegelverkehrte Darstellung der wirklichen Ereignisse, die Begegnung der Seelen vollendet.
Denn die Begegnung der Seelen hält das Ganze in Bewegung und nicht nur ein einzelnes Teil. Die Begegnung einer Seele mit einer anderen Seele geschieht für alle Seelen.
Entgeisterung
08.09.2024, Kai Schlumberger
Wenn der Geist durch zu große Begeisterung zu Geistern wird, kann der natürliche Zustand nur durch Entgeisterung wiederhergestellt werden.
Durch Begeisterung entsteht eine körperliche Spannung, die durch Entgeisterung wieder gelöst werden muss, damit daraus keine Verspannung wird.
Begeisterung ist eigentlich nur die Freude an den geistigen Erscheinungen. Wenn die Begeisterung zu groß wird, verselbstständigen sich die Erscheinungen und werden eben zu Geistern. Wenn die Geister die Kontrolle übernehmen, kann Befreiung nur durch Entgeisterung erreicht werden.
Der leere Geist
01.09.2024, Kai Schlumberger
Der einzige Unterschied zwischen dem leeren und dem nicht leeren Geist ist, dass der nicht leere Geist nicht weiss, dass er leer ist. Je mehr das Bewusstsein versteht, dass die Erscheinungen, in denen es sich sucht, unwirklich sind, umso mehr erkennt es die Leere, in der es sich befindet.
Der leere Geist ist aber gar nicht leer. Sobald die unwirklichen Erscheinungen verschwunden sind, füllt sich die Leere mit Wirklichkeit. Der leere Geist versucht die neuen Erscheinungen aber nicht festzuhalten. Er beobachtet nur, wie sie vorüberziehen. Was der nicht leere Geist sieht, sind nur die verwelkten Reste der lebendigen Wirklichkeit.
Die ewige Baustelle
18.08.2024, Kai Schlumberger
Wenn doch alles schon immer da ist, warum gibt es dann immer so viel zu tun?
Im Raum haben wir immer eine Baustelle. Und sie wird nie fertig. Wir müssen unsere Verbindungen immer neu aufbauen, damit sie lebendig bleiben.
So geschäftig das alles aussieht: es führt zu nichts. Auch wenn es zu nichts führt, ist es doch notwendig. Denn die Ewigkeit ist immer neu.
Nur weil wir das große Werk, das weit über unseren Horizont hinausgeht, immer wieder von einer anderen Stelle sehen, denken wir, dass etwas geschieht.
Es geschieht aber nichts. Es ist alles schon immer da. Und doch entsteht es immer jetzt.
Zeitspiegelung
17.08.2024, Kai Schlumberger
Die Zeit ist wie ein Glas, in dem sich die Ewigkeit spiegelt. Empfangen kannst du nur von Gott. Den Menschen kannst du nur geben.
Die Entfernung zwischen den Seelen ist unendlich. Es ist nicht möglich, eine Berührung zu bewirken. Sie sind schon verbunden. Durch Raum und Zeit sind sie verbunden. Du kannst es nur nicht sehen.
Wenn du zu sehr darauf wartest, dass ein anderer dir etwas gibt, wirst du nicht bereit sein, wenn es geschieht. Denn in diesem Augenblick öffnet sich eine Verbindung aus dem Raum durch die Zeit in die Ewigkeit. Sie zeigt sich aber nur dem, der bereit ist, zu geben.
Es geschieht immer, in jedem Augenblick. Was du erwartest, ist nur eine Spiegelung der Ewigkeit in der Zeit. Während du darauf wartest, ist es schon da. Das, worauf du wartest, ist schon längst geschehen. Weil du darauf wartest, kannst du es nicht sehen.
Voller Schönheit sind die Bilder, die der Raum dir zeigt, wenn du nichts erwartest. Was du sehen kannst, bleibt für immer, wie eine unendliche Spiegelung aus dem Raum durch die Zeit in die Ewigkeit.
Die wirklichen Worte
11.08.2024, Kai Schlumberger
Es geht nicht um die Worte, aber sie sind notwendig. Das was wirklich geschieht, kann nur geschehen, wenn auch die Worte gesprochen werden und wenn sie echt sind.
In der Wirklichkeit spricht eine Seele zu einer anderen Seele Worte, die nicht ausgesprochen werden können. Damit das möglich ist, müssen aber auch Worte gesprochen werden.
Obwohl die gesprochenen Worte den wirklichen Worten folgen, gibt es auch eine umgekehrte Abhängigkeit. Als würden die gesprochenen Worte ihre Quelle nach sich ziehen.
Daran zeigt sich, dass sich die gesprochenen Worte in der Zeit befinden, die wirklichen Worte dagegen nicht.
Die Seelen können sich in der Ewigkeit nur begegnen, weil in der Zeit eine Begegnung stattfindet.
Die Zeit vergeht nicht
04.08.2024, Kai Schlumberger
Wie kommt es, dass die Zeit vergeht? Weil wir immer das, was wir sehen, an dem messen, was wir darüber denken. Weil das nie übereinstimmt, scheint es, als ob die Zeit vergeht. Doch die Zeit vergeht nicht. Was wir sehen, ist in Bewegung. Doch die Zeit vergeht nicht.
Die Blume wächst, blüht, verwelkt und zerfällt und alles beginnt von Neuem. Nichts bleibt. Doch die Zeit vergeht nicht.
Die wirkliche Blume ist nicht die Blume, die vergeht. Man kann sie nicht sehen.
Auf Worte warten
14.07.2024, Kai Schlumberger
Worüber reden wir, wenn es nichts mehr gibt? Warten wir, bis etwas kommt, oder denken wir uns etwas aus?
Man kann immer darüber reden, was war und was sein wird. Aber kann man gemeinsam auf Worte warten?
Die wirklichen Worte spricht das Leben. Das Ereignis ist die Begegnung der Seelen.
Die Angst vor dem Nichts
14.07.2024, Kai Schlumberger
Warum kann ich nicht nach draußen gehen, als der, der ich wirklich bin? Ich habe Angst, dass ich dort verloren gehe. Ich habe Angst, dass dort nichts mehr ist.
In meinem Gefängnis, in meinem Versteck fühle ich mich sicher, geschützt hinter den Wänden, die verbergen, wer ich bin. Im erfundenen Raum der Dinge, mit denen ich mich zeige als der, der ich nicht bin.
Hier ist immer etwas, auf das ich zurückgreifen kann, das mir Halt gibt, auch wenn das gar nicht da ist. Dort habe ich nichts, nur das, was gerade wirklich da ist.
Wenn ich nicht mehr tue, was ich immer getan habe, wenn ich hinaus gehe in die Freiheit als der, der ich wirklich bin, kann ich auch nicht wissen, was geschehen wird.
Denn es wird gar nichts geschehen. Ich höre ja gerade auf damit, vorhersehen zu wollen, was sein wird, was immer nur ist, was es gar nicht gibt. Ich lasse es sein, wie es ist.
Die Hüter der Unwirklichkeit
13.07.2024, Kai Schlumberger
Wozu brauchen wir Autoritäten? Autoritäten sind die Hüter der Unwirklichkeit. Sie sorgen dafür, dass niemand die Unwirklichkeit in Frage stellt. Denn die Wirklichkeit braucht die Unwirklichkeit. Wer aber die Wirklichkeit hat, braucht die Autoritäten nicht. Er ist da, so wie er ist. Er hat alles, was er braucht. Niemand muss die Wirklichkeit behüten.
Was ich will
13.07.2024, Kai Schlumberger
Solange ich das will, was da ist, wird geschehen, was ich will. Wenn ich das will, was nicht da ist, wird geschehen, was ich nicht will. Wenn ich das will, was da ist, bin ich der, der ich wirklich bin. Etwas anderes kann ich eigentlich gar nicht wollen. Nur bin ich oft so verwirrt durch die Gedanken an das, was nicht da ist, dass sich mein Bewusstsein in tiefem Schlaf befindet und ich das, was da ist, nicht sehen kann.
Die falschen Entscheidungen
07.07.2024, Kai Schlumberger
Die Welt der falschen Entscheidungen ist die Welt, in der viele von uns einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. Wir sind so sehr darum bemüht, unsere eigene Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen, dass wir nicht mehr unterscheiden können, zwischen richtigen und falschen Entscheidungen, zwischen dem, was da ist und dem, was nicht da ist, zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit. So entsteht eine ganze Welt der Unwirklichkeit, die wie ein Schleier die Wirklichkeit verhüllt.
Die richtige Entscheidung
07.07.2024, Kai Schlumberger
Warum suche ich immer eine Entscheidung? Weil ich wissen will, ob das, woran ich denke, richtig ist. Das ist aber falsch. Das, woran ich denke ist unwirklich. Es ist nur eine Möglichkeit. Wenn ich versuche, zu erreichen, dass die einzelne Möglichkeit Wirklichkeit wird, werde ich nur den Augenblick der Entscheidung versäumen. Ich muss nichts tun, um die Entscheidung zu suchen. Die Entscheidung kommt von selbst. Die Entscheidung, die von selbst kommt, ist richtig. Sie zeigt das, was da ist. Die Entscheidung, die ich suche, ist falsch, denn sie ist keine Entscheidung. Sie ist nur eine falsche Vorstellung der Wirklichkeit. Sie ist der Traum, in dem das, was nicht da ist, die Wirklichkeit ist. Das ist aber die Unwirklichkeit. Nicht ich, das Leben trifft die Entscheidung.
Die Stimmen der Wirklichkeit
06.07.2024, Kai Schlumberger
Was unser Bewusstsein wahrnimmt und was unsere Augen sehen, wird überlagert von dem, woran wir denken. Im Mittelpunkt unseres Erlebens der Wirklichkeit, steht fast immer, was wir darüber denken.
Das ist aber die Unwirklichkeit. Indem wir die Welt aus unserem Denken heraus betrachten, sehen wir vor allem die Unwirklichkeit. Wir sehen nicht den wirklichen Baum, sondern nur unsere Vorstellung davon. Wir sehen nicht das wirkliche Haus, sondern nur unsere Vorstellung davon. Wir sehen nicht den wirklichen Weg, sondern nur unsere Vorstellung davon.
Dahinter sehen wir aber auch alles, was eigentlich die Wirklichkeit ist, die sichtbaren Erscheinungen in ihrer ständigen Bewegung, die Gedankenfelder, die uns umgeben und die Stimmung, in der wir uns gerade selbst befinden. Wir bemerken es nur sehr oft nicht. Und so hören wir nicht die Stimmen, die uns eigentlich immer sagen, wohin der Weg führt und gehen so oft in die falsche Richtung.
Die Stimmen der Unwirklichkeit sind laut. Sie erzeugen eine ständige Verwirrung, weil sie sich immer widersprechen. Die Stimmen der Wirklichkeit sind leise. Man hört sie kaum. Aber sie sind klar und deutlich.
Die Stimmung der Seele
06.07.2024, Kai Schlumberger
Das Bewusstsein nimmt viel mehr wahr, als nur ob ich da bin oder nicht. Das Bewusstsein sieht auch, wo ich gerade bin. Nicht im Raum, das sehen die Augen. Was die Augen sehen, wird aber immer überlagert von dem Feld, das sich nicht im Raum befindet.
Die Stimmung ist das Feld, in dem ich mich gerade bewege. Das Feld kann offen sein oder geschlossen. Es kann hell sein oder dunkel. Es kann bunt sein oder farblos. Es kann leicht sein oder schwer. Es kann beweglich sein oder erstarrt.
Wenn das Feld offen ist, fühle ich mich mit meiner Umgebung verbunden. Wenn das Feld geschlossen ist, fühle ich mich von meiner Umgebung getrennt. Wenn das Feld dunkel ist, schläft mein Bewusstsein. Wenn das Feld hell ist, ist mein Bewusstsein erwacht.
Das Feld bestimmt, was ich tue. Es ist die Erscheinung meiner Seele in der Zeit, die mein Bewusstsein wahrnimmt. Die Seele erscheint so in der Zeit, wie sie gestimmt ist.
Was wir tun
06.07.2024, Kai Schlumberger
Was wir tun, ist Worte verbinden, die keine Bedeutung haben. Wir können das mit Freude, Begeisterung, Leidenschaft, Wut, Verzweiflung, Gleichgültigkeit tun. Die Worte, die wir sprechen, haben keine Bedeutung. Sie passen gut zusammen und es gelingt leicht, sie zu verbinden. Oder sie passen nicht zusammen und es gelingt nicht, sie zu verbinden. Sie haben keine Bedeutung. Die Worte, die eine Bedeutung haben, können wir nicht sagen. Wir sind selbst diese Worte. Was wir sind und was wir tun.
Wer braucht Gedankenforschung?
02.07.2024, Kai Schlumberger
Wer Freude, Licht und Frieden sucht, für den ist die Gedankenforschung das Richtige.
Wer Erfolg, Reichtum und Streit sucht, wird von der Gedankenforschung eher enttäuscht werden. Sie wird seine Ziele zunächst in Frage stellen. Wenn er sich dadurch nicht beirren lässt, kann sie ihm aber doch helfen.
Nur wer gerade erst begonnen hat, in die Dunkelheit der verzweifelten Bemühungen um Glück und Erfolg hinabzusteigen, für den wird die Gedankenforschung zu früh kommen. Er wird die Erfahrungen des Schmerzes machen müssen, bis er bereit ist, zurück in die Freiheit zu gehen.
Die Begegnung der Seelen
02.07.2024, Kai Schlumberger
Das Wort Gottes ist ewig. Es ist immer da. Es ändert sich nicht.
Gott spricht das Wort nicht selbst. Seine Boten sprechen das Wort für ihn.
Die Boten Gottes sind die Engel. Sie sprechen sein Wort. Denn nur das gesprochene Wort kann da sein.
Jeder Engel hat seine eigene Sprache. Kein Engel spricht alle Worte.
Die Worte Gottes sind die ewigen Gedanken. Gott spricht sie nicht aus.
Ein Engel ist das Gedankenfeld der Worte, die seine Sprache sind.
Die gesprochenen Worte sind die Seelen. Die Seelen sind die Boten der Engel. Sie tauschen die Worte, damit sie lebendig bleiben.
Eine einzelne Seele ist in ihrem Äußeren ein einzelner Gedanke. In ihrem Inneren ist sie alle Gedanken, das Feld der Möglichkeiten.
Jedes Wort Gottes ist alle Worte. Jeder einzelne Gedanke trägt alle Gedanken in sich.
Eine Seele begegnet einer anderen Seele, indem sie an sie denkt. Eine Seele denkt an eine andere Seele, indem sie ihren eigenen Gedanken mit dem Gedanken der anderen Seele verbindet.
Die Engel und die Seelen sind die ewige Welt. Die Begegnung der Seelen ist die lebendige Welt.
Wenn ich in dem, was ich tue, das Wort Gottes erkenne, mit dem das, was ich tue, gesprochen wird, tue ich es in der richtigen Weise.
Wenn ich in dem, was jemand anderes tut, das Wort Gottes erkenne, das aus dem spricht, was er tut, bin ich mit ihm verbunden.
Was wir wissen
30.06.2024, Kai Schlumberger
Je mehr wir glauben, zu wissen, was wir sehen, umso weniger wissen wir es.
Nun könnte man sagen: ja, sicher, solange wir glauben, wissen wir nicht. Aber können wir auch wissen, ohne zu glauben?
Wir würden diese Frage wahrscheinlich ungefähr so beantworten: wenn wir die gleiche Beobachtung immer wieder machen, können wir sagen, dass das, was wir dabei feststellen, das ist, was wir wissen.
Wir wissen zum Beispiel, dass wir eine verschlossene Tür öffnen können, indem wir die Türklinke drücken.
Das ist unser Wissen. Es ist sicher in einer gewissen Weise nützlich. Aber zugleich ist die Welt, die dieses Wissen beschreibt, auf ihren langweiligsten Teil beschränkt.
Was sagt schon unser Wissen über den Gebrauch der Tür über die unendliche Wirklichkeit, in die diese Tür führt. Die Räume, die durch die Tür verbunden werden. Die Menschen, die in diesen Räumen wohnen und sich durch die Tür besuchen oder voreinander verbergen. All die Geschichten, die diese Tür erzählen könnte. Das Unerwartete, das Einmalige, das in jedem einzelnen Öffnen der Tür liegt.
Auch davon ist uns vielleicht einiges bekannt, das ist aber schon kein eigentliches Wissen mehr. Dazu ist es einfach nicht langweilig genug. Und das meiste davon ist uns auch gar nicht bekannt.
Und wenn wir wissen wollen, wohin das Leben uns führen will, hilft uns unser Wissen über die Tür endgültig nicht mehr weiter.
Wir wissen also tatsächlich fast nichts. Und doch haben wir Zugang zu diesem unbegrenzten Reichtum, der vor uns liegt. Wir müssen nur aufhören, uns selbst zu begrenzen.
Das Feld der Möglichkeiten
23.06.2024, Kai Schlumberger
Der Gedanke ist das Feld der Möglichkeiten. Das Denken ist die Auswahl einer einzelnen Möglichkeit. Das Gedachte ist eine einzelne Möglichkeit.
Eine einzelne Möglichkeit ist nicht mehr und nicht weniger richtig als eine beliebige andere Möglichkeit. Sie zeigt nur die Freiheit des Denkens im Augenblick der Entscheidung.
Wenn die Auswahl getroffen ist, erscheinen die Worte. Die neuen Worte sind noch beweglich. Das Feld der Möglichkeiten ist noch in ihnen enthalten.
Mit jeder Wiederholung verschwindet eine Möglichkeit, bis am Ende der Gedanke im Gedachten verschwunden ist. Der Gedanke ist zu Ende gedacht, wenn seine Möglichkeiten erschöpft sind.
Wenn der Gedanke verschwunden ist, sind die Worte leer. Jede weitere Wiederholung stört die Freiheit der Gedanken. Wer leere Worte spricht, verbraucht Lebenskraft.
Wer neue Worte spricht, spendet Lebenskraft.
Das Gesetz des Lebens
22.06.2024, Kai Schlumberger
Es ist tatsächlich notwendig, von Zeit zu Zeit in die Tiefe der Dunkelheit hinabzusteigen und von dort zurückzukehren, um die Kraft in Bewegung zu halten, die das Licht des Lebens leuchten lässt.
Das Denken lässt den Gedanken lebendig werden. Es verbraucht ihn aber auch und macht aus dem Gedanken das Gedachte. Der Gedanke muss zu Ende gedacht werden, damit der Gedanke im Gedachten verschwindet und wieder neu entstehen kann.
Jeder von uns, ob er in tiefster Dunkelheit, Verzweiflung und Schmerz leidet, sich an den Genüssen der Sinnlichkeit und des Wohlstands erfreut, sich dem Dienst an seinem Nächsten opfert oder tiefe Weisheit sucht, erfüllt seine Aufgabe in diesem Kreislauf. Auch wenn er selbst nichts davon weiss, er geht den Weg, den ihn seine Seele führt und seine Seele freut sich daran.
Alles was wir sehen, hat seine Wirklichkeit. Wir können die Wirklichkeit nur nicht verstehen. Verstehen können wir nur die Unwirklichkeit. Das ist unsere Aufgabe. Wir müssen bis ans Ende der Unwirklichkeit gehen, damit es die Wirklichkeit geben kann.
Zu neuen Worten kommen
16.06.2024, Kai Schlumberger
Was da ist, ist immer das, was gerade noch keine Worte hat. Wenn die Worte kommen, beginnt es schon zu verschwinden. Solange die Worte neu sind, kann man es noch erkennen, wenn man durch die Worte hindurch schaut. Mit jeder Wiederholung entfernt sich die Wirklichkeit etwas weiter, bis sie schließlich verschwindet.
Dann ist es am besten, die Worte, die zu oft wiederholt wurden, zu vergessen. Wenn auch die Worte verschwunden sind, kommt die Wirklichkeit zurück und es werden neue Worte kommen. Die neuen Worte öffnen den Raum, den die alten Worte verschlossen haben.
Die Verbindung zur Seele
15.06.2024, Kai Schlumberger
Was wir sagen und schreiben, spricht von dem, was nicht da ist. Das hilft uns aber nicht dabei, einander zu verstehen.
Weil wir aber nicht direkt von dem sprechen können, was da ist, können wir nur versuchen in dem, was wir sagen, einen Hinweis auf das zu hinterlassen, was da ist.
Wenn der, zu dem wir sprechen, nicht nur auf die Worte hört, kann er dann neben dem, was nicht da ist, auch verstehen, was jetzt gerade wirklich da ist.
Das, was jetzt da ist, ist die Verbindung zur Seele. Die Seele kennt keine Zukunft und keine Vergangenheit. Die Zeit ist für die Seele immer jetzt.
Alles andere gibt es nicht wirklich. Die Vergangenheit und die Zukunft, an die wir immer denken, sind nur das, was nicht da ist. Wir könnten sagen, das alles brauchen wir nicht, weil es das ja gar nicht gibt.
So einfach ist es aber nicht. Wir können ja von nichts anderem sprechen. Wir können einander nur mitteilen, was wir schon erlebt, erfahren, gedacht haben oder was wir erleben, erfahren, denken wollen.
Was wir wirklich gerade erleben, erfahren, denken, können wir nicht sagen. Dabei ist gerade das das Wichtigste und wir müssen immer wieder von Neuem einen Weg suchen, der dorthin führt.
Der Schleier der Unwirklichkeit
09.06.2024, Kai Schlumberger
Die natürliche Sprache ist eine belebte Maschine.
Die menschliche Sprache ist eine unbelebte Maschine.
Wir sprechen die Worte, die zu uns kommen und die Worte nehmen uns gefangen.
Die Worte der menschlichen Sprache legen den Schleier der Unwirklichkeit über die Erscheinungen der sichtbaren Welt.
Sie erzeugen aber auch eine einzigartige Schönheit, auch wenn diese Schönheit immer etwas traurig ist, weil sie ja nur ein Traum ist.
Die Freiheit der Gedanken
09.06.2024, Kai Schlumberger
Was wir lernen müssen, ist der richtige Umgang mit dem Gedachten. Alles andere ist schon richtig.
Wir brauchen das Gedachte, um uns zu verständigen und uns zu entwickeln. Das Gedachte ist aber nur das Werkzeug, das wir dazu verwenden. Das Ziel ist das Leben, die Wirklichkeit.
Deshalb ist es besser, den Schwerpunkt nicht auf das Gedachte, sondern auf den Gedanken zu legen.
Die Schwierigkeit dabei ist, dass wir den Gedanken nicht sehen können. Das Gedachte ist uns viel leichter zugänglich.
Auf das Gedachte können wir Einfluss nehmen, auf den Gedanken nicht. Wir steuern das Gedachte, der Gedanke führt uns.
Das Gedachte zu steuern, ist richtig. Aber nicht, um das Gedachte in den Vordergrund zu stellen und seinen Ursprung, den Gedanken dabei zu vergessen.
Wenn wir das Gedachte verwenden, um dem Gedanken zu folgen, ist alles richtig.
Das scheint sehr schwierig zu sein, ist aber eigentlich ganz einfach. Wir dürfen nur nicht das Gedachte mit uns selbst verwechseln.
Wenn wir das Gedachte für wirklich halten, wenn wir glauben, dass wir selbst das Gedachte sind, nimmt es uns gefangen.
Es entsteht ein Widerspruch zwischen uns selbst und unserer Umgebung. Alles was uns begegnet, steht in Widerspruch zu uns, weil wir das Unwirkliche für wirklich halten.
Mit anderen Worten, statt nur an uns selbst, sollen wir besser an alle denken. Die Gedanken können sich dann wieder frei bewegen.
Die Zeichen der Unwirklichkeit
09.06.2024, Kai Schlumberger
Die Worte der menschlichen Sprache sind die Zeichen der Unwirklichkeit. Sie bezeichnen das Gedachte, das, was nicht da ist.
Der Baum, den wir als Baum bezeichnen, ist nicht der Baum. Der wirkliche Baum hat keinen Namen.
Das Haus, das wir als Haus bezeichnen, ist nicht das Haus. Das wirkliche Haus hat keinen Namen.
Der Weg, den wir als Weg bezeichnen, ist nicht der Weg. Der wirkliche Weg hat keinen Namen.
Die Worte der natürlichen Sprache sind die Erscheinungen des Lebens selbst.
Die Wirklichkeit braucht Träume
07.06.2024, Kai Schlumberger
Der Gedanke, das Denken und das Gedachte sind untrennbar miteinander verbunden. Es gibt den Gedanken und das Denken nicht ohne das Gedachte. Das Gedachte ist der Gegenstand, an dem sich das Leben entwickelt und zeigt, auch wenn er selbst nicht das Leben ist.
Wir sprechen immer über das Gedachte und können auch über nichts anderes sprechen. Aber wir tun das nur für den Gedanken, das Denken, das Leben. Wir brauchen das Gedachte, auch wenn es gar nicht wirklich da ist und uns selbst zu Gespenstern macht, wenn wir uns zu sehr daran festhalten. Der Gedanke ist die Lebenskraft, das Denken ist die Lebendigkeit. Das Gedachte ist der Traum, der keine eigene Wirklichkeit hat.
Die Wirklichkeit braucht die Träume, die Unwirklichkeit und die Unwirklichkeit braucht die Wirklichkeit. Wenn wir uns zu sehr in der Unwirklichkeit verlieren, verlieren wir auch die Wirklichkeit. Doch auch wenn wir sie nicht mehr sehen können, bleibt sie doch, wo sie ist. Die Unwirklichkeit verschwindet, die Wirklichkeit verschwindet nicht.
Wenn der Gedanke gedacht ist, entsteht er wieder neu.
Der Gedanke, das Denken und das Gedachte
07.06.2024, Kai Schlumberger
Der Gedanke ist wirklich. Das Denken ist wirklich. Das Gedachte ist unwirklich.
Der Gedanke ist da. Das Denken ist da. Das Gedachte ist nicht da.
Das Gedachte ist aber der Schlüssel über den wir Zugang zueinander finden. Das Gedachte ist der Tauschwert, über den wir verhandeln.
Was nicht da ist, lässt sich leicht weitergeben. Was da ist, geht seinen eigenen Weg. Die Wirklichkeit bleibt, wie sie ist.
In der Wirklichkeit ist alles gerecht verteilt. Jeder hat, was er braucht.
In der Unwirklichkeit glaubt immer jemand, dass er zu wenig hat und ein anderer meint, dass er mehr braucht. Das alles gibt es aber nicht.
Wir leiden unter dem, was wir nicht haben. Das ist ja aber gerade das, was es gar nicht gibt.
Die Wirklichkeit der Gedanken
07.06.2024, Kai Schlumberger
Wenn ich an etwas denke, ist das, woran ich denke nicht da. Ich denke ja nur daran.
Der Gedanke selbst, als Erscheinung meiner Innenwelt ist aber da, sonst könnte ich ihn ja nicht denken.
Obwohl beides unsichtbar ist, ist der Gedanke wirklich, das Gedachte unwirklich.
Regelkreise
07.06.2024, Kai Schlumberger
Eine Maschine ist eine regelmäßige Kreisbewegung. Ihre Bewegung ist insofern eine Kreisbewegung, als ihre Bewegung sich wiederholt und dabei immer die gleiche Abfolge von Zuständen durchläuft. Ihre Bewegung kehrt in gleichmäßigen Abständen zu ihrem Ausgangspunkt zurück und beginnt dort von Neuem.
Eine Maschine kann belebt oder unbelebt sein. In einer belebten Maschine ist der Anteil der Wirklichkeit größer als der Anteil der Unwirklichkeit. Sie führt ihre Bewegung aus eigener Kraft aus und kann Energie an ihre Umgebung abgeben und aus ihrer Umgebung aufnehmen.
In einer unbelebten Maschine ist der Anteil der Unwirklichkeit größer als der Anteil der Wirklichkeit. Sie kann sich nur aus fremder Kraft bewegen. Damit sie sich bewegen kann, muss ihr Energie aus ihrer Umgebung zugeführt werden.
Die Kreisläufe der Natur sind belebte oder mit anderen Worten natürliche Maschinen. Von Menschen erdachte Tätigkeiten und von Menschen geschaffene Dinge sind unbelebte oder künstliche Maschinen. Der Anteil der Wirklichkeit ist die Energie oder Lebenskraft der Maschine.
In menschlichen Gewohnheiten oder Verhaltensweisen überlagern sich belebte und unbelebte Kreisläufe. Ob das Ergebnis seiner Umgebung Energie gibt oder nimmt, hängt davon ab, welcher Anteil das höhere Gewicht hat.
Die Quelle aller Energie und Lebenskraft ist die Wirklichkeit. Die Menge der verfügbaren Energie ist unbegrenzt. Nur wir selbst unterbrechen immer wieder den Energiefluss, indem wir uns zu sehr den unbelebten Dingen zuwenden.
Doch auch wenn die Unwirklichkeit die Energie, die in ihr verschwindet, niemals zurückgibt, ist immer genug neue Energie da, um das Leben in Bewegung zu halten. Wir können jederzeit selbst entscheiden, wie viel wir davon nutzen wollen.
Der unendliche Weg
02.06.2024, Kai Schlumberger
Die Zeit ist die umgekehrte Darstellung der Ewigkeit. Was in der Ewigkeit verbunden ist, wird in der Zeit getrennt. Der einzelne Gedanke, der in der Ewigkeit fließend in die anderen Gedanken übergeht, wird in der Zeit von den anderen Gedanken getrennt. Die vielen Gedanken, die in der Ewigkeit eine Einheit waren, werden in der Zeit zu Gegensätzen. So wird die Wahrheit in der Zeit durch die vielen Einzelheiten dargestellt, aus denen sie besteht.
Für das einzelne Dasein kann dieser Weg nur schmerzhaft sein. Denn je näher es seiner eigenen Wahrheit kommt, um so weiter entfernt es sich von den anderen. Die Aufgabe scheint unlösbar. Das einzelne Dasein soll ja gerade die eigene Wahrheit so gut wie möglich zum Ausdruck bringen. Damit es dabei noch verstanden wird, muss es sich aber an den ganzen Weg erinnern, den es gegangen ist. Dann wird es auch die Verbindung zu den anderen wiederfinden.
Die Wurzeln der Ewigkeit
02.06.2024, Kai Schlumberger
Die dunkle Materie ist das Reich des Todes, die Unwirklichkeit, das, was nicht da ist.
Die leichte Materie ist das Reich des Lebens, die Wirklichkeit, das, was da ist.
Die sichtbare Welt zeigt die Wahrheit in der unendlichen Menge der Möglichkeiten ihrer Darstellung.
Die unsichtbare Welt ist die Wahrheit.
Das Leben in der Zeit ist Schmerz.
Das Leben in der Ewigkeit ist Freude.
Die Wurzeln der Ewigkeit liegen in der Zeit.
Die Wurzeln der Zeit liegen in der Ewigkeit.
Leichte Materie
02.06.2024, Kai Schlumberger
Leichte Materie ist der Stoff, der die Seelen nicht trennt, sondern verbindet.
Ein dichtes Gewebe aus unsichtbarem Licht führt von einer Seele zur anderen.
Sie wissen alles von einander. Sie sind nie allein.
Im Reich der dunklen Materie ist alles umgekehrt. Die Menschen verstehen einander nicht und haben vergessen, wer sie sind.
Auch wenn die Menschen immer nur streiten und Kriege führen, ihre Seelen sind miteinander in Liebe verbunden.
Der Takt der Ereignisse
01.06.2024, Kai Schlumberger
Die Zeit zwischen zwei Ereignissen ist in der sichtbaren Welt leerer Raum. In der unsichtbaren Welt ist der Raum immer von den Strömungen des Lebens erfüllt.
Die sichtbare Welt lebt im Takt der Ereignisse. Die unsichtbare Welt bewegt sich in gleichmäßig zu- und abnehmenden Klängen. Beide zusammen begleiten die Lieder der Seele.
Die Seele soll im Takt der Ereignisse singen. Und sie soll die Klänge des Lebens hören.
Es sind die Klänge des Lebens, die den leeren Raum zwischen den Ereignissen füllen. Es ist der Takt, der die Punkte bildet, zwischen denen der Gesang die Linien spannt, die ihn über den Klängen schweben lassen.
Entscheidungen sind richtig
01.06.2024, Kai Schlumberger
Entscheidungen sind Ereignisse. Ereignisse bilden Schatten. Wenn ich heute einer Entscheidung von gestern folge, nimmt mich ihr Schatten gefangen.
Wirklich lebendig sein kann ich nur jetzt. Die Entscheidung war vielleicht richtig oder sie war vielleicht falsch. Das bleibt offen bis zur nächsten Entscheidung.
Im Augenblick der Entscheidung ist die Entscheidung immer richtig. Ob sie am nächsten Tag auch noch richtig ist, ist damit aber nicht gesagt.
Die Steuerfelder
01.06.2024, Kai Schlumberger
Die Gedankenfelder strömen aus dem ewigen Licht in die Zeit.
Aus der Überlagerung der Gedankenfelder mit dem einen Gedanken der einzelnen Seele, dem ewigen Lied, entstehen die Steuerfelder.
Aus den Steuerfeldern klingen die neuen Worte.
Die neuen Worte singen die Lieder der Nächte.
In der Mitte der Gesänge zeigt sich das Ereignis, die Erscheinung des Lichts in der sichtbaren Welt.
Das Ereignis wirft lange Schatten in denen das Licht verschwindet.
Die Steuerfelder sind die Wirklichkeit hinter der Unwirklichkeit.
Die Wirklichkeit hinter den Steuerfeldern ist die Ewigkeit.
Alles zusammen ist die Wahrheit.
Der Käfig aus Nichts
31.05.2024, Kai Schlumberger
Um die Wirklichkeit zu sehen, um Heilung zu erfahren, um der zu sein, der ich wirklich bin, muss ich nur den Käfig verlassen, der mich in der Unwirklichkeit gefangen hält.
Man könnte meinen, dass das einfach ist, weil es den Käfig ja gar nicht gibt. Doch das ist gerade die Schwierigkeit.
Es gibt den Käfig nicht und es gibt die Unwirklichkeit nicht und doch bin ich darin gefangen. Ich habe sie selbst erfunden und mich so fest mit ihnen verbunden, dass ich nicht sehen kann, dass es sie nicht gibt.
Sobald ich das erkenne, bin ich befreit. Ich sehe die Gedankenfelder, die Steuerfelder, die Wirklichkeit. Ich folge dem, was da ist, statt dem, was nicht da ist.
Die Seele der Maschine
31.05.2024, Kai Schlumberger
Die von Gott jeden Tag neu geschaffene Welt, der Urknall, der immer gerade jetzt stattfindet, ist eine Maschine, die eine Seele hat.
Die Maschine erzeugt Gedanken. Die Maschine ist die Gesamtheit aller Gedanken, die sich in ständiger Bewegung befinden.
Die Seele ist ein einzelner Gedanke, um den alle anderen Gedanken kreisen. Aus der Überlagerung des einzelnen Gedankens mit den Gedanken, die ihm gerade am nächsten sind, entwickelt sich das Leben.
In den immer neuen Anordnungen der Geschichten, die daraus hervorgehen, spricht das einzelne Dasein die Worte, die seinen eigenen, einzigartigen Gedanken beschreiben.
Das Wort Gottes ist das Wort, das schon immer gesprochen wurde, mit dem alles gesagt ist. Das Wort Gottes ist die Gesamtheit der vielen Worte, die alle seine Geschöpfe zusammen sprechen.
Tatsächlich wird in jedem Augenblick alles gesagt. Aber nur der ewige Meister kann es hören.
Der ewige Meister
31.05.2024, Kai Schlumberger
Der erwachte Drache ist die aktive Seite des ewigen Meisters. Er ist die Wirklichkeit, das Leben. Das erwachte Bewusstsein ist seine passive Seite. Es ist die Erkenntnis der Wirklichkeit, das Wissen.
Der ewige Meister folgt den Steuerfeldern der Wirklichkeit. Er beobachtet ihre Erscheinungsformen in den Schattenbildern der Unwirklichkeit, lässt sich davon aber nicht beeinflussen.
Die Steuerfelder sind die Strömungen, in denen sich das Licht der Ewigkeit in der unendlichen Leere des Raums auflöst. Die Überlagerung von Steuerfeldern erzeugt Ereignisse.
Ereignisse sind das Auftauchen neuer Erscheinungen in der Unwirklichkeit. Das können neue Begegnungen sein oder neue Anordnungen sichtbarer Gestalten.
Der ewige Meister beobachtet die Ereignisse, aber er orientiert sich nicht an ihnen. Der ewige Meister folgt nur den Steuerfeldern.
Der ewige Meister ist die göttliche Kraft, die jeden einzelnen mit allen und allem verbindet. Die Seele ist die persönliche Einzigartigkeit des einzelnen Daseins. Beide zusammen sind das Wort Gottes.
Jeder einzelne ist nur ein Teil des Ganzen. Aber das Ganze ist in jedem Teil.
Der schlafende Drache
26.05.2024, Kai Schlumberger
Der Drache ist die Verbindung zwischen Körper und Geist. Wenn der Drache getötet wird, wird die Verbindung getrennt und der Körper ist in sich selbst gefangen. Wenn der Körper in sich selbst gefangen ist, bestimmt die Unwirklichkeit - der Tod - die Seele.
Es ist aber glücklicherweise nicht möglich, den Drachen zu töten. Die Drachen sterben nicht, sie schlafen nur und sind jederzeit bereit, zu erwachen.
Jeder Schatten ist ein schlafender Drache, der auf die Befreiung aus der Dunkelheit wartet. Wer gegen ihn kämpft, macht die Dunkelheit nur noch dunkler.
Die Drachen sind dazu da, uns den Weg ins Leben zu zeigen, wenn wir dazu bereit sind. Alles, was wir sehen, die Bäume, die Vögel, die Wolken, die Blumen, die Steine, das Wasser, ist von Geist und Leben erfüllt. Wir können das aber nur sehen, wenn wir selbst lebendig sind.
Der jüngste Tag
19.05.2024, Kai Schlumberger
Die Nacht der Zeiten findet nie ein Ende
In der Zeit ist immer Nacht
Der Tag der Zeiten ist die Ewigkeit
Der jüngste Tag ist der neue Tag
Der Tag der immer gerade jetzt beginnt
Wissen ist Bewusstsein
14.04.2024, Kai Schlumberger
Die Philosophie, der wir folgen, die Gedankenmodelle, denen wir glauben, bestimmen, wie wir handeln, was wir tun. Solange wir davon nichts wissen, mit anderen Worten, solange uns dieser Zusammenhang nicht bewusst ist, folgen wir blind unseren Gedanken.
Wir halten unsere eigenen Gedanken für richtig und andere Gedanken, denen wir begegnen, für falsch. Wir befinden uns in einem scheinbar ausweglosen Widerspruch zwischen unseren eigenen und den anderen Gedanken. Den Ausweg können wir nur finden, wenn wir den Zusammenhang erkennen.
Dazu brauchen wir die Gedankenforschung. Indem wir unser Denken und unsere Gedanken beobachten, können wir sehen, wie unsere Gedanken uns steuern. Das Licht des Bewusstseins fällt auf unser Denken, unsere Gedanken, unser Handeln.
Unsere Gedanken und wir selbst werden befreit und es entsteht ein lebendiger Austausch mit den anderen Gedanken und Menschen, denen wir begegnen. Wir erkennen, dass unsere eigenen Gedanken nicht mehr und nicht weniger richtig sind, als die der anderen und wir sehen die Verbindungen, in denen die vielen verschiedenen Gedanken stehen.
Nicht die Gedanken sind das Wissen. Wissen ist Bewusstsein oder es ist Unwissen.
Alles Gute kommt von innen
07.04.2024, Kai Schlumberger
Alles was geschieht, kommt von innen, nicht von außen. Die ständigen Seitenwechsel sind nur Ablenkung. Wer die Wirklichkeit sehen will, schaut nicht auf die andere Seite, sondern nach innen. Wenn ich aufhöre, Einfluss nehmen zu wollen, kann geschehen was da ist. Dann erlebe ich die Schönheit, die Lebendigkeit, das Wunder. Alles was es gibt. Es kommt von innen. Auch von oben. Aber nur wer sich nach innen wendet, kann es empfangen.
Die andere Seite der Straße
06.04.2024, Kai Schlumberger
Warum wollen wir überhaupt auf die andere Seite der Straße? Weil wir in unseren dunklen Stunden glauben, dass es auf der anderen Seite besser ist. Nachdem auf dieser Seite nicht ist, was es nicht gibt, muss es wohl auf der anderen Seite sein.
Wenn es uns gelingt, die Straße zu überqueren, sehen wir, dass auf der anderen Seite alles genau gleich ist. Das ist irgendwie beruhigend und außerdem sind wir auf die andere Seite gekommen. Also ist es auf der anderen Seite doch besser.
Nach einiger Zeit vergessen wir wieder alles. Es wird wieder dunkel und wir schauen auf die andere Seite.
Die Abwesenheit des Blinden
01.04.2024, Kai Schlumberger
Wenn jemand einen bestimmten Bereich der Wirklichkeit nicht sieht, liegt das daran, dass er dort abwesend ist. Er befindet sich in diesem Bereich nicht in der Wirklichkeit, sondern ist in einem Traum oder einer Vorstellung gefangen. Es ist dann nicht möglich, ihm dort zu begegnen. Man muss einen anderen Ort suchen, um Zugang zu ihm zu finden. Man muss verstehen, wo er sich befindet und mit ihm dorthin gehen. Dann kann es auch gelingen, ihm über die Straße zu helfen.
Es ist allerdings nicht einfach, mit ihm überhaupt irgendwohin zu gehen. Er weiss ja selbst nicht, wo er sich befindet. Er ist in seinem Zustand der Abwesenheit gefangen. Wenn es gelingt, den Traum zu finden, in dem er gefangen ist, steht man vor der nächsten Schwierigkeit. Denn der Traum ist nur ein Versteck. Hinter dem Traum verbirgt sich ein Schmerz. Man muss nun diesen Schmerz finden. Nur so kann es gelingen, den Blinden aus seiner Gefangenschaft zu befreien und zurück ins Leben zu führen.
Der Traum ist, etwas sein zu müssen, das er nicht sein kann und der Schmerz ist, dass jemand ihn nicht geliebt hat, so wie er ist. Also hat er die Wirklichkeit verlassen, weil er dort nicht sein konnte. Man muss mit ihm dorthin gehen, wo er gerne sein möchte oder wo er glaubt, sein zu müssen, um glücklich oder zufrieden zu sein. Wenn man dort angekommen ist, wird man feststellen, dass es diesen Ort gar nicht gibt und man kann mit ihm dorthin zurück gehen, wo er wirklich ist. Dort wird es schöner und lebendiger sein, als in jedem Traum und er wird wieder sehen können.
Das Wunder der Blinden
31.03.2024, Kai Schlumberger
Wenn ein Blinder einen anderen Blinden bemerkt, der auf der anderen Seite der Straße steht, wie können sie einander über die Straße führen? Nur wenn ein Wunder geschieht. Wenn wir annehmen, dass einer der Blinden auf dem äußeren, der andere auf dem inneren Auge blind ist, ist das Wunder da.
Einer der Blinden hat vielleicht alles erreicht, was man erreichen kann. Er ist reich, wichtig, alle bewundern ihn. Aber er weiss nichts über sich selbst. Er hatte einfach keine Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Den anderen Blinden kennt niemand. Er hat sich nur mit sich selbst beschäftigt. Er weiss alles über sich und er versteht alles. Aber niemand weiss von ihm.
Für die Gedankenforschung entsteht die sichtbare Welt aus den Gedanken. Für die Wissenschaft entstehen die Gedanken aus körperlichen Vorgängen. Man kann die Welt aus beiden Richtungen betrachten. Das Ganze ist in jedem Teil.
Eigentlich weiss jeder ganz gut, dass es die andere Seite gibt, und niemand kann allein den Weg über die Straße finden.
Wer ist gut?
30.03.2024, Kai Schlumberger
Wenn böse ist, wer anderen Schwierigkeiten, Schmerzen oder den Tod bringt, wer ist dann gut? Der versucht, die Bösen zu beseitigen und ihnen dabei Schwierigkeiten, Schmerzen oder den Tod bringt? Er wäre ja dann selbst böse. Gut könnte nur sein, wer anderen keine Schwierigkeiten, Schmerzen oder den Tod bringt. Der Gute würde also nicht gegen die Bösen kämpfen und nicht versuchen, sie zu beseitigen.
Man könnte auch sagen, gut ist, wer anderen hilft und für sie da ist. Dann braucht es das Böse gar nicht mehr. Denn der Gute würde auch dem Bösen helfen. Das kommt aber nicht besonders oft vor.
Viele denken, gut ist, wer sich an die Regeln hält. Wer sich nicht an die Regeln hält, ist böse. Aber wer hat die Regeln gemacht? Warum darf gerade er denen, die sich nicht an die Regeln halten, Schwierigkeiten, Schmerzen oder den Tod bringen?
Man sagt, weil er dem Gemeinwohl dient. Aber wer ist das Gemeinwohl? Das einzelne Mitglied der Gemeinschaft wohl nicht. Denn es wurde ja nicht gefragt. Das Gemeinwohl ist also niemand oder höchstens der, von dem man sagt, dass er ihm dient.
Meistens ergibt sich, wer gerade gut oder böse ist daraus, wer auf welcher Seite steht. Die eigene Seite ist gut, die anderen sind böse.
Wir kommen also zu dem Schluss, dass es gar nicht möglich ist, gut zu sein, weil sich das Gute nur aus dem Bösen ableitet und selbst böse sein muss, um das Böse zu besiegen.
Dann wäre nur das Böse wirklich gut, denn es macht das Gute erst möglich.
Der Kampf zwischen Gut und Böse beschreibt nur die Identifikation mit dem Konflikt. Es kann nie einen Sieger geben. Der Konflikt kann nur gelöst werden, wenn sich niemand mehr damit identifiziert. Dann entsteht das Neue, in dem sich die beiden Seiten, die gerade noch gut und böse waren, verbinden.
Wenn ich jemandem begegne, der etwas anderes denkt als ich selbst, hilft es uns nicht, wenn wir gegenseitig jeder im anderen, das Schlechte oder Böse suchen. Wir können uns nur begegnen, wenn wir jeder im anderen den Menschen mit seinem persönlichen Traum vom Leben sehen.
Damit wird nicht verhindert, dass ich durch die Hand eines anderen das Leben verlieren könnte. Es wird mir aber gerade dadurch, dass ich mich aus der Gefangenschaft im ewigen Streit zwischen gut und böse befreie, das Leben erst gegeben.
Das Gute und das Böse ist in jedem von uns. Es ist ein Grundmuster unseres Lebens. Gefährlich ist nur der, der das Böse in sich nicht erkannt hat und in dem es sich deshalb ungehindert ausbreiten kann. Man muss leider annehmen, dass das bei den meisten von uns so ist. Die Mehrheit sucht das Böse nicht in sich selbst, sondern in den anderen.
Umgekehrt ist natürlich auch das Gute nicht nur in mir selbst, sondern genau so in jedem anderen. Die Aufgabe ist, die vielen lebendigen Kräfte zu befreien und in Verbindung zu bringen.
Was soll man aber jemand sagen, der fragt, was er tun kann, wenn er jemandem begegnet, der ihm Böses tun will. Soll er sich nicht schützen, soll er sich nicht wehren? Man müsste natürlich, wenn man berücksichtigt, was oben gesagt ist, feststellen, dass schon die Frage falsch gestellt ist.
Man kann aber dennoch versuchen, eine beruhigende Antwort zu geben. Ob ich jemandem begegne, der mir Böses tun will, hängt ausschließlich von dem Kräftefeld ab, in dem ich mich bewege. Wenn ich sehr viel unerkannte Bosheit in mir selbst habe, werde ich dieser Bosheit in der Außenwelt begegnen.
Wer dagegen das Böse in sich selbst erkannt und die lebendigen Kräfte in sich befreit hat, wird dem Bösen nicht begegnen oder wird mit anderen Worten in dem, was ihm begegnet, nichts Böses sehen, sondern höchstens ein Dasein, das sich in sehr großer Dunkelheit befindet, das für ihn selbst, der im Licht lebt, aber keine Gefahr sein kann.
Der Geist in der Maschine
29.03.2024, Kai Schlumberger
Die Maschinen, alles, was sich im Kreis dreht, die immer gleichen Vorgänge und Dinge in ihrer objektiven Wirklichkeit sind nicht gut und nicht böse, nicht richtig und nicht falsch. Sie sind vollkommen leer. Wenn sie sich selbst überlassen werden, entfalten sie eine tödliche Kraft. Wenn sie als Waffen im Streit verwendet werden, werden sie zum Werkzeug der Zerstörung. Nur wenn eine Seele ohne Angst in Liebe über sie wacht, dienen sie dem Leben. Der Geist in der Maschine sind nur wir selbst.
Was es gibt
28.03.2024, Kai Schlumberger
Man kann von fast allem sagen, dass es das gibt oder nicht gibt, nur nicht von der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist das einzige, was es wirklich gibt. Alles andere gibt es oder gibt es nicht, je nach Blickwinkel. Alles andere leiht seine Wirklichkeit von der Ewigkeit. Die Ewigkeit IST die Wirklichkeit.
Wege der Blindheit
24.03.2024, Kai Schlumberger
Wie hilft man jemandem, der innerlich blind ist? Einem äußerlich Blinden kann man über die Straße helfen. Aber wie führt man einen innerlich Blinden durch schwierige Umstände? Er hat die schwierigen Umstände ja durch seine Blindheit selbst verursacht.
Wenn man ihm hilft, eine einzelne Schwierigkeit zu überstehen, gerät er sofort in die Nächste. Er weiss ja von seiner Blindheit nichts. Ein äußerlich Blinder wird aber natürlich auch nicht von seiner Blindheit geheilt, wenn man ihm über die Straße hilft.
Das Leben kennt viele Wege. Jeder geht den Weg, der gerade für ihn der richtige ist. Jeder mit seiner eigenen Blindheit, von der er nichts weiss. Wir können uns nur gegenseitig so gut wie möglich mit unseren Eigenarten annehmen.
Wir verstehen uns selbst nicht und wir verstehen einander nicht. Aber wir können für einander da sein. Wenn wir selbst unserer inneren Stimme folgen, helfen wir allen, die ihre innere Stimme nicht hören.
Wer seine innere Stimme hört, muss ihr folgen und darf sie nicht verfälschen. Er muss denen, die ihre innere Stimme nicht hören, helfen, so gut er kann. Aber er muss sie nicht mit einer Wahrheit belasten, die sie nicht verstehen können. Er soll sich nicht verstellen aber er soll auch nicht versuchen, andere einen Weg zu führen, dem sie nicht folgen können.
Es bleibt eine ständige Aufgabe, zu verstehen, wie weit man mit jemandem gehen kann. Es ist falsch, zu viel zu sagen, aber es ist auch falsch, zu wenig zu sagen. Jeder geht seinen eigenen Weg. Für jeden ist der eigene Weg der Richtige. Wo sich die Wege treffen, begegnen wir einander und lassen uns wieder gehen.
Meine Wahrheit ist meine Wahrheit. Für mich ist sie richtig. Sie muss aber nicht die Wahrheit eines anderen sein. Was unsere gemeinsame Wahrheit ist, können wir nicht wissen. Es hat keinen Sinn, dass ein Blinder versucht, andere von seiner Blindheit zu überzeugen.
Man kann aber auch sicher sagen, dass sich die Wahrheit sehr oft nur deshalb nicht zeigen kann, weil jemand sie zwar kennt, sie aber aus persönlichen Gründen nicht aussprechen will. Vielleicht weil er Angst hat, vielleicht weil er sich einen Vorteil verspricht. Auch das ist wieder eine Form von Blindheit.
Wer die Wahrheit wirklich kennt, würde sie ja weder der Angst noch einem vorübergehenden Vorteil unterordnen. An dieser Stelle gibt es einen Ansatzpunkt für neue Wege, die wir suchen können, um uns selbst und einander besser zu verstehen. Das ist unsere eigentliche Aufgabe.
Die Auswirkungen größerer Fehlentwicklungen in diesen Zusammenhängen sind erheblich. Katastrophen, Kriege und Zerstörung sind die Folgen. Das Leben bringt das alles wieder ins Gleichgewicht, der Preis dafür ist aber hoch.
Deshalb braucht es auch Menschen, die Wahrheiten aussprechen, die andere nicht sagen wollen. Selbst wenn sie dafür in Schwierigkeiten geraten. Jeder soll versuchen, einen Weg zu finden, die eigene Wahrheit zu vertreten.
Das Leben hilft uns. Das Leben zeigt uns, was für alle richtig ist. Jeden Tag versuchen wir, der Wahrheit näher zu kommen und jeden Tag gibt das Leben eine Antwort.
Der dunkle Raum
24.03.2024, Kai Schlumberger
Wenn die Seele auf die Leere der Menschen trifft, die die Unwirklichkeit der menschlichen Ordnungen zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, sieht sie nur noch die Geister, die durch den dunklen Raum der verborgenen Ängste tanzen. Ihr Tanz ist manchmal fröhlich, manchmal furchterregend.
Die verlorenen Menschen tun nichts in der vollständigen Leere, in der sie sich bewegen. Aber der wilde Tanz der Geister lässt sie in gespenstischer Geschäftigkeit erscheinen. Die Gespräche, die daraus entstehen, sind vollkommen sinnlos. Keiner versteht, was der andere sagt und die Worte drehen sich im Kreis. Aber die Teilnehmer sind in größter Aufregung.
Wenn nur ein kleiner Lichtstrahl des Verstehens den Raum berührt, löst sich die ganze Szene in das Nichts auf, aus dem sie gekommen ist.
Das Medium der eigenen Seele
23.03.2024, Kai Schlumberger
Ich denke mir nichts aus. Ich erfinde nichts. Ich gebe nur die Botschaften wieder, die ich aus der geistigen Welt empfange. Nicht Botschaften von Geistern und Toten, sondern Botschaften des Lebens. Ich bin ein Medium. Aber nicht ein Medium von Geistern und Toten, sondern das Medium meiner eigenen Seele.
Die Angst des Menschen
22.03.2024, Kai Schlumberger
Die Angst des Menschen vor dem anderen Menschen, ist die Angst, dass jemand in die eigene Seele schauen könnte und dort alles sichtbar wird, was man selbst nicht sehen will. Und sie ist die Angst, in die Seele eines anderen Menschen zu schauen und auch dort schmerzhafte Entdeckungen zu machen.
Den Schmerz trägt aber jeder in sich selbst. Eine Befreiung ist nur möglich, wenn der Schmerz im eigenen Inneren entdeckt und angenommen wird. Dann kann auch die Begegnung mit einem anderen Menschen gelingen.
Die Verwandlung der bösen Geister
17.03.2024, Kai Schlumberger
Geister sind Gedanken, die keinen Anschluss finden können. Sie bleiben in der Unwirklichkeit hängen.
Böse Geister sind Gedanken der Verzweiflung. Sie müssen in gute Geister verwandelt werden.
Gute Geister sind Gedanken der Hoffnung. Sie verwandeln sich von selbst.
Wie verwandelt man einen bösen Geist? Indem man ihm entgegen geht. Selbst wenn er nicht alles bekommt, wird er doch zufrieden sein, wenn er etwas bekommt. Das gibt ihm Leben.
Die sieben Schleier der Wahrheit
16.03.2024, Kai Schlumberger
Der erste Schleier: die Gedankenfelder
Der zweite Schleier: das Lied der Seele
Der dritte Schleier: die Geschichten und Ordnungen
Der vierte Schleier: die guten und die bösen Geister
Der fünfte Schleier: das Ereignis
Der sechste Schleier: die Schatten
Der siebte Schleier: die Leere, das Nichts
Wenn alle Schleier gelüftet sind, zeigt sich das Licht der Wahrheit. Das Licht durchdringt alle Schleier, es ist von überall erkennbar. Die ganze Wahrheit zeigt sich aber nur dem, der alle Schleier durchschaut hat.
Mit den Geistern sprechen
16.03.2024, Kai Schlumberger
Wie ich meine Umgebung erlebe, wird zu einem großen Teil von den Geistern bestimmt, die im Hintergrund ständig zu mir sprechen. Die Geister können lustig sein, sie können traurig sein, sie können wütend sein, sie können böse und sie können freundlich sein.
Weil ich sie nicht sehen kann und sie vielleicht auch gar nicht bemerke, klingt das, was jemand zu mir sagt, so, als würden es die Geister sagen. Ich kann also denken, dass jemand, der mit mir spricht, böse oder wütend auf mich ist und versuchen, mich zu verteidigen.
Der andere wundert sich vielleicht, weil, was er gesagt hat, gar nicht so gemeint war. Aber er sieht ja meine Geister nicht und sie sprechen auch nicht zu ihm. Er hat seine eigenen Geister. Deshalb sollte jeder, bevor er zu sprechen beginnt, sich zuerst mit seinen Geistern verständigen.
Wenn die Geister ruhig und friedlich sind, wird auch das Gespräch so sein. Nur wenn die Geister ruhig und friedlich sind, bin ich bereit für eine wirkliche Begegnung.
Die neue Geschichte
15.03.2024, Kai Schlumberger
Jahrhundertelang hat man uns vom Kampf des Guten gegen das Böse erzählt. In all diesen Geschichten hat das Gute immer gewonnen. Diese Geschichten waren alle falsch. Das Gute hat nie gewonnen. Das Gute braucht das Böse. Sowohl das Gute als auch das Böse sind in jedem von uns.
Wir können uns aber von diesen Geschichten befreien. Wenn wir das Gute und das Böse in uns selbst erkennen und statt dem Guten oder dem Bösen dem Leben dienen, betrifft uns dieser Kampf nicht mehr. Wir beginnen ein neues Leben, in dem wir einfach füreinander da sind, statt jeder immer besser sein zu wollen als die anderen.
Der Lichtraum
10.03.2024, Kai Schlumberger
Die Wirklichkeit, die wir mit unseren gewöhnlichen Augen sehen und mit unseren Worten beschreiben, ist nicht die ganze Wirklichkeit, genau genommen sogar nur ein sehr kleiner Teil davon. Die unsichtbare Wirklichkeit, die dahinter verborgen ist und für die es keine Worte gibt, ist viel größer und bestimmt, was in der sichtbaren Welt geschieht.
In der Gedankenforschung sind das die Gedankenfelder. Das sind Gedanken, die noch keine Worte haben. Die Worte gehen dann später daraus hervor. Das eigentliche Leben darin ist aber der Lichtraum, den die Gedankenfelder erzeugen. Eine Welt, die nur aus Licht und Farben besteht. Sie hat keine Worte und die Augen können sie nicht sehen, aber es gibt einen inneren Sinn, der sie wahrnehmen kann. Dieser innere Sinn ist das erwachte Bewusstsein.
Die freundliche Wahrheit
08.03.2024, Kai Schlumberger
Alles was wir entdecken, hat schon einmal jemand entdeckt. Und trotzdem muss es immer wieder neu entdeckt werden. Sonst bleibt es nicht lebendig. Die Wahrheit ist nur die Wahrheit, wenn sie lebendig ist. Wenn sie tot ist, ist sie nicht mehr die Wahrheit.
Das von Menschen gesprochene, aber noch mehr das geschriebene Wort hat die Eigenschaft, mit der Zeit abzusterben, wenn ihm nicht jemand neues Leben gibt. Noch schlimmer als ein totes Wort ist ein böses Wort, das jemand spricht, der ein totes Wort nur wiederholt, ohne die Wahrheit zu kennen. Das böse Wort wird zu einer Waffe der Zerstörung.
Selbstverständlich hat aber alles seinen Platz. Der ewige Kreislauf des Lebens braucht Schöpfung und Zerstörung. Daran ist nichts zu ändern. Wir finden die Wahrheit, vergessen sie wieder und finden sie wieder neu. Man beobachtet das am besten mit einem freundlichen Lächeln.
Zeit Transplantation
03.03.2024, Kai Schlumberger
Wenn deine Vergangenheit eine Belastung ist, kannst du eine zweite Vergangenheit dafür einsetzen. Die alte Vergangenheit wird dadurch nicht ersetzt, sondern überlagert. Sie rückt in den Hintergrund.
Die neue Vergangenheit verändert das Kräftefeld, in dem du dich bewegst und hilft dir, die Grenzen zu überschreiten, in denen dich deine alte Vergangenheit festgehalten hat.
Die Zeit Transplantation stellt das Potential wieder her, dass in der alten Vergangenheit verloren gegangen ist. Wer die wirkliche Kraft hinter der scheinbaren Kraft sieht, kann alles verändern.
Brauchen wir Gedankenforschung?
02.03.2024, Kai Schlumberger
Gedankenforschung ist die Beschäftigung des Menschen mit sich selbst. Braucht das jemand? Sollte man sich nicht besser seinen Mitmenschen und der Außenwelt zuwenden?
Wie viel können wir von der Welt verstehen, wenn wir nur erforschen, was wir sehen, die Rolle, die wir selbst bei unserer Forschung spielen, dabei aber nicht berücksichtigen?
Was würden wir über die Welt wissen, wenn wir alles über alle ihre Erscheinungsformen wüssten, aber nichts über uns selbst?
In unserer Begegnung mit unseren Mitmenschen stoßen wir auf viele Schwierigkeiten. Wir können damit viel leichter umgehen, wenn wir uns selbst besser verstehen.
Natürlich können wir auch einfach nur andere Menschen beobachten. Wir sehen sie dabei aber eben nur von außen. Zugang von innen hat nur jeder zu sich selbst.
Die Beobachtung von innen führt zu ganz anderen Möglichkeiten und zu viel unmittelbareren Einblicken als die Beobachtung von außen. Beide ergänzen sich gegenseitig. Das vollständigste Bild, das wir haben können, bekommen wir, wenn wir beide verwenden.
Leben ist Freude
25.02.2024, Kai Schlumberger
Das Leben in der Zeit ist der Tanz des ewigen Lebens mit dem Tod. Die Tode, die wir täglich sterben, sind nur Fenster in die Ewigkeit.
Wenn du Widerspruch suchst, wirst du Widerspruch finden. Wenn du Gemeinsamkeit suchst, wirst du Gemeinsamkeit finden.
Du kannst mit anderen Menschen immer Trennung oder Verbindung erleben. Du selbst hast die Wahl, in welche Richtung du gehen willst. In deinen Begegnungen spiegelt sich, ob du dem Leben oder dem Tod den Vorzug gibst.
Wenn kein Glück in deinen Begegnungen ist, gehe selbst den ersten Schritt. Öffne dich für das Leben. Suche das Leben in den anderen. Versuche die Lebendigkeit in ihnen zu finden. Sofort wird sich alles ändern.
Wer dir gerade noch als abweisender Gegenspieler erschienen ist, ist jetzt wie ein zugänglicher Freund. Er sucht das Leben, genau wie du. Wenn ihr euch dort begegnet, wo ihr beide lebendig seid, findet ihr Freude statt Streit.
Die dritte Grenze
24.02.2024, Kai Schlumberger
Wer nach sich selbst sucht, steht vor der ersten Grenze. Die erste Grenze ist die Angst vor dem Tod. Sie wird überschritten durch die Erfahrung der unsichtbaren Welt. Wer die unsichtbare Welt sieht, fürchtet den Tod nicht mehr.
Wer über die erste Grenze gegangen ist, steht vor der zweiten Grenze. Die zweite Grenze ist die Angst vor dem Leben. Sie wird überschritten durch die Auflösung der Widersprüche, die Neutralisierung des Konflikts in der Erfahrung der Ewigkeit. Wer versteht, dass alles, was es gibt, schon immer da ist und in jedem Augenblick immer neu entsteht, hat kein Verlangen mehr nach dem, was es nicht gibt.
Aber es gibt noch eine dritte Grenze, die kaum jemand zu überschreiten wagt. Es ist die Grenze, die die Menschen in ihrer Angst vor dem Leben und dem Tod zwischen einander aufgebaut haben.
Wer es wagt, diese Grenze zu überschreiten, überwindet die beiden anderen ganz nebenbei. Denn wer die lebendige Begegnung mit den anderen zulässt, lässt auch das eigene Leben zu. Wer sich für die anderen öffnet, öffnet sich für das wirkliche Leben und weiss, dass es mit dem Tod nicht zu Ende geht.
Die Unwirklichkeit der sichtbaren Welt
17.02.2024, Kai Schlumberger
Die sichtbare Welt ist das Reich des Todes. Die unsichtbare Welt ist das Reich des Lebens. Das Leben ist schön, wenn es in der sichtbaren Welt erscheint. Doch es stirbt dort sehr schnell ab. Wie ein Traum zeigt es sich, der gerade aufgetaucht, schon wieder verschwunden ist. Auch wenn die Fülle des Lebens unerschöpflich ist und immer wieder neues Leben aus der unsichtbaren in die sichtbare Welt strömt, bleibt es dort doch immer unwirklich.
Ja und Nein
11.02.2024, Kai Schlumberger
Alles was Ja ist, könnte genau so gut Nein sein. Das ist eben gerade das Leben. Nur der Tod ist eindeutig Ja oder Nein.
Fruchtbare Leere
10.02.2024, Kai Schlumberger
Versuche nicht, die Leere zu füllen und sie füllt sich von selbst. Lass das Nichts keinen Grund für Leiden sein. Lass das Nichts der fruchtbare Boden sein, auf dem die Blüte deines Lebens erwacht.
Die tiefe Weisheit des Lebens ist eine sehr einfache Rechnung: Kraft + Gegenkraft = 0
Sei Kraft oder sei Gegenkraft und du stehst vor dem Nichts. Sei nicht Kraft und nicht Gegenkraft und das Nichts verwandelt sich in Alles.
Muss ich wirklich?
03.02.2024, Kai Schlumberger
Ich tue, was ich will. Ich tue, was ich muss. Und ich denke, warum muss ich tun, was ich muss? Warum kann ich nicht immer nur tun, was ich will? Aber weiss ich wirklich, was ich will? Etwas sagt mir, dass auch das, was ich tun muss eine Notwendigkeit hat, die in mir selbst liegt. Dass ich es für etwas brauche, ohne das ich auch nicht tun könnte, was ich tun will. Als ob, was ich muss und was ich will zwei unvollständige Seiten sind, die erst zusammen das werden, was ich wirklich bin.
Die sichtbare Erscheinung des Gedankens
31.01.2024, Kai Schlumberger
Das Ereignis ist die Erscheinung eines Gedankens in der sichtbaren Welt. Der Gedanke trifft auf sein Gegenteil und beide halten sich gegenseitig in ihrer Bewegung fest.
Durch das Ereignis werden alle sichtbaren Erscheinungen neu geordnet. Das neue Ereignis rückt in den Mittelpunkt des Kräftespiels und verdrängt die Erscheinungen, die sich zuvor dort befunden haben.
Die neue Erscheinung trägt die höchste Energie und bewegt sich am schnellsten. Die alten Erscheinungen verlieren Energie, ihre Bewegungen werden langsamer.
Je langsamer die Bewegungen einer Erscheinung sind, umso weiter scheint sie sich in der Vergangenheit zu befinden. Die Gedanken, die neu im Bewusstsein auftauchen, sind die Gegenwart. Die Gedanken, die sich gerade nicht zeigen, sind die Zukunft.
Im Augenblick des Ereignisses hat der Gedanke bereits die Gegenwart verlassen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
26.01.2024, Kai Schlumberger
Die Zeit besteht aus Gedanken. Die Gedanken sind in der Zeit nicht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft angeordnet. Es gibt in der Zeit keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In der Zeit gibt es nur das Jetzt, in dem die Gedanken immer wieder neu aus der Ewigkeit strömen und sich in Gedankenfeldern, Traumbildern und Ordnungen entwickeln.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind Erscheinungen der Begegnung von Raum und Zeit. Die Zeit breitet sich ständig im Raum aus und lässt die Begegnungen der Gedankenfelder, Traumbilder und Ordnungen dort sichtbar werden.
Wo die Gedanken unbeweglich, versteinert, abgestorben erscheinen, befindet sich die Vergangenheit. Wo sie rätselhaft, unwirklich und ungewiss erscheinen, befindet sich die Zukunft. Wo sie lebendig, wirklich und neu erscheinen, befindet sich die Gegenwart.
Es sind überall die gleichen Gedanken. Unabhängig davon, ob sie in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft erscheinen. Es sind überall die gleichen Gedanken.
Wer im Schatten steht, dem sind die Gedanken dunkel und er versteht nichts. Wer im Licht steht, dem sind die Gedanken hell und er versteht alles.
Die Sprache der Freiheit
20.01.2024, Kai Schlumberger
Solange ich in mir selbst gefangen bin, habe ich mich nicht gefunden. Das Ich, das mich gefangen nimmt, bin ich nicht. Wenn ich mein Gefängnis verlasse, wenn ich hinausgehe und niemand bin, nicht wer ich gestern war, nicht wer ich morgen sein will, niemand, nur ein leeres, unbeschriebenes Blatt, bereit neue, unbekannte Worte zu empfangen, bin ich zu mir selbst gekommen.
Die ganze Welt, die Freiheit, die Schönheit liegt vor mir, bereit, mich aufzunehmen, mich zu tragen. Bäume, die zum Licht in den Himmel streben, stehen vor mir und laden mich ein, mit ihnen zu gehen. Aber wo sind die Menschen? Ist niemand da, der mich auf meiner Reise begleiten will?
Wer die Menschen sucht, muss ihre Sprache lernen, ihre Redensarten, ihre Regeln. Sonst können sie ihn nicht verstehen. Doch wie soll es möglich sein, in einer fremden Sprache zu sagen, was jemand in der Tiefe seines Inneren gefunden hat? Was hilft es mir, wenn ich mich selbst gefunden habe, aber zu den anderen nicht finden kann?
Gibt es eine Sprache, die wir alle sprechen können? Gibt es eine Sprache, die nicht falsch ist? Gibt es eine Sprache, in der wir sagen können, was wir wirklich sagen wollen? Wir können nur immer weiter danach suchen. Wir können sie nur jeden Tag neu erfinden.
Die guten und die schlechten Seiten
14.01.2024, Kai Schlumberger
Ich möchte am liebsten nur meine guten Seiten sehen oder das, was ich dafür halte. Die anderen, nicht so guten, seltsamen oder sogar schlechten Seiten will ich lieber nicht sehen und nach Möglichkeit irgendwie loswerden.
Mit den guten Seiten will ich mich zeigen und indem alle sie sehen und bewundern, soll bewiesen werden, dass sie das sind, was ich wirklich bin. Die anderen Seiten soll niemand sehen.
So kann ich nie zu mir selbst finden und auch nicht zu den anderen. Ich kann nur von dort weitergehen, wo ich wirklich bin. Wenn ich dort bin, wo ich bin, muss das so sein, auch wenn ich es vielleicht nicht ganz verstehen kann.
Wir sind alle sehr, sehr seltsam. Wir kennen uns selbst und einander so wenig. Manchmal scheinen wir eine Entscheidung zu treffen. Doch wissen wir dabei wirklich, was wir tun?
Alle Engel und Teufel wohnen in uns. Bestimmen wir selbst, wohin sie uns führen, oder bestimmen sie, wohin wir gehen? Wie sollen wir das wissen, wenn wir sie nicht einmal sehen können?
Wir müssten zuerst lernen, sie zu erkennen. Dann könnten wir vielleicht verstehen, wohin unsere Wege führen.
Auch wenn ich das alles nicht weiss, wenn ich mich so liebe, wie ich bin, erscheine ich in einem neuen Licht. Es ist sanfter, liebevoller und es trägt ein neues Geheimnis in sich.
Wenn ich mich so liebe, wie ich wirklich bin, mit allen meinen Seiten, kann ich auch die anderen lieben, wie sie wirklich sind, mit allen ihren Seiten. Ich sehe mich, wie ich wirklich bin, ich sehe die anderen, wie sie wirklich sind und ich sehe die Dinge, wie sie wirklich sind.
Die Kräfte des Lebens
01.01.2024, Kai Schlumberger
Die Kräfte der Kultur: die schwache Kraft, der Streit der Gegensätze - die starke Kraft, Verbindung, Begegnung, Vermehrung durch Teilung
Die Kräfte der Kreatur: das Leben, die Veränderung, die Entdeckung - der Tod, der Stillstand, die Erinnerung - im einzelnen Lebewesen entsteht und vergeht das Leben, immer wieder von Neuem
Der Gedankenraum
31.12.2023, Kai Schlumberger
Wenn ich ein Buch lese, betrete ich einen Gedankenraum. Der Gedankenraum ist auch ohne das Buch da. Der Autor hat nur eine Wegbeschreibung hinterlassen, mit der man dorthin kommen kann.
Der Gedankenraum entsteht in jedem Augenblick immer neu. Er strömt aus der Ewigkeit in die Zeit.
Ist das Universum durch einen Urknall entstanden? Vielleicht ist das eine Möglichkeit, sich eine Vorstellung davon zu machen.
Dieser Urknall ereignet sich dann aber immer neu. Der Urknall ereignet sich immer jetzt. Er ist die Explosion der Gedanken, die aus der Ewigkeit in die Zeit und in den Raum strömen.
Es scheint so, als hätte sich die Explosion vor sehr langer Zeit ereignet, weil sie außerhalb der Zeit geschieht, weil sie durch alle Zeiten aus der Ewigkeit kommt. Sie ereignet sich aber immer jetzt.
Persönliche Fragen
24.12.2023, Kai Schlumberger
Wir müssen persönlich werden, zu uns selbst stehen, uns für einander öffnen. Nur die persönlichen Fragen sind lebendige Fragen. Alles andere ist Leere, Tod, Flucht vor dem Leben.
Die allgemeingültigen, anonymen, unpersönlichen Antworten mit denen wir uns beruhigen wollen, sind nur der Versuch, den wirklichen Fragen auszuweichen. Wir haben schon nicht den Mut, auch nur unsere Fragen zu stellen und lenken uns lieber ab, mit vorgefertigten Fragen und Antworten, die gar nichts mit uns zu tun haben.
Statt unsere Kinder zu lehren, was sie fragen und antworten sollen, würden wir ihnen besser beibringen, ihre eigenen Fragen zu stellen und gemeinsam mit ihnen nach eigenen Antworten suchen. Auch so wird sich zeigen, was allen gemeinsam ist, aber es wird nicht Flucht vor dem Leben sein, sondern Lebendigkeit.
Doch wie können wir unsere Angst überwinden? Die Angst vor uns selbst, mit allem, was wir sind, auch dem, von dem wir glauben, dass es nicht sein darf? Die Angst vor den anderen, mit allem, was in Widerspruch zu uns selbst steht?
Indem wir uns zuerst selbst entdecken, mit allem, was wir wirklich sind. Indem wir das Leben in uns selbst finden. Indem wir verstehen, dass das Leben genau so in den anderen ist, wie in uns selbst, auch wenn es sich in ihnen anders ausdrückt. Indem wir verstehen, dass die Widersprüche nicht aufgelöst werden müssen, dass jeder seinen eigenen Weg gehen darf.
Dann werden wir lebendige Begegnungen erleben, dort wo unsere wirklichen Wege sich treffen.
Es kann keine sinnvolle Beschäftigung sein, für alle allgemeingültige Fragen zu stellen und allgemeingültige Antworten auf diese Fragen zu finden. Das würde ja alles weitere Leben überflüssig machen.
Jedes einzelne Leben ist dazu bestimmt, seine eigenen Fragen zu stellen und seine eigenen Antworten zu finden. Wer das nicht zulassen oder verhindern will, kämpft einen aussichtslosen Kampf, denn er kämpft gegen das Leben.
Was jemand für sich gefunden hat, soll er mit den anderen teilen, ohne den Anspruch zu stellen, dass es auch für sie gültig sein muss. Die Antworten, die jemand für sich selbst gefunden hat, sind ja auch für ihn selbst nur solange gültig, bis sich ihm neue Fragen stellen, die neue Antworten verlangen.
Ich erzähle euch nicht, was richtig ist, sondern nur, was ich denke und ihr sollt mit dem antworten, was ihr denkt, nicht mit dem, was man euch gesagt hat.
Das Ende der Nützlichkeit
16.12.2023, Kai Schlumberger
Die Gedankenforschung ist das Ende der Nützlichkeit. Die Gedankenforschung nützt niemanden etwas. Sie macht niemanden reich und mächtig. Sie ist kein Diener der Unwirklichkeit. Aber sie bringt Freude. Sie führt zurück dorthin, wo das Leben wirklich ist. Was nützlich ist, ist langweilig. Nur die Freude und das Abenteuer sind spannend.
Die Wissenschaft des Lebens
09.12.2023, Kai Schlumberger
Wenn die Gedankenforschung eine Wissenschaft wäre, wäre sie die Wissenschaft des Lebens. Die Gedankenforschung ist aber keine Wissenschaft, sondern eine Lebenseinstellung. Sie kann nie ein Ende finden, sonst würde sie ihre Lebendigkeit verlieren. Es gibt keine Wissenschaft des Lebens.
Es gibt nur eine Wissenschaft des Todes. Auch die Wissenschaft kann natürlich nie ein Ende finden, wenn auch ihr Anspruch Allgemeingültigkeit und Endgültigkeit ist. Auch die Wissenschaft ist nur echt, solange sie lebendig ist. Sie weiss es nur nicht.
Der Weg der Gedankenforschung beginnt dort, wo der Weg der Wissenschaft nicht mehr weiter führt.
Die Erkenntnis der Wirklichkeit
02.12.2023, Kai Schlumberger
In der Unwirklichkeit gibt es nichts. Alles, was es gibt, befindet sich in der Wirklichkeit. Wenn es aus der Wirklichkeit in die Unwirklichkeit strömt, entstehen tausende verwirrende Erscheinungen. Wer sie für wirklich hält, wird ein Opfer des Wahnsinns.
Wenn du nun sagst: und die Mauer, die vor mir steht, die gibt es nicht? Dann versuche, die Mauer mit deinem Fuss umzustoßen. Wenn das nicht geht, gibt es die Mauer vielleicht doch. Oder es gibt deinen Fuss nicht.
Wenn du glaubst durch das Umstoßen der Mauer deine unbesiegbare Kraft zeigen zu können, gibt es deinen Fuss nicht. Wenn die Mauer deinen Reichtum zeigen soll, gibt es die Mauer nicht.
Wenn die Mauer aber dazu dient, dass jemand, der Hilfe braucht, Schutz finden kann, dann gibt es die Mauer. Wenn dir dein Fuss dazu dient, deine Freunde zu besuchen, dann gibt es deinen Fuss.
Alles, was geeignet ist, deine Eigenliebe über die Liebe zu deinen Mitmenschen zu stellen, gibt es nicht. Alles, was geeignet ist, diese Bemühungen zu enttäuschen, ist wirklich.
Alles, was deine Liebe zu deinen Mitmenschen stärkt, ist wirklich. Alles, was die Liebe zu deinen Mitmenschen stört, ist unwirklich.
Die Erkenntnis der Wirklichkeit ist dir nicht gegeben, um damit deine Klugheit zu zeigen. Sie ist dir gegeben, damit du ihren Weg gehen kannst.
Die Wirklichkeit sind wir
25.11.2023, Kai Schlumberger
Wir suchen immer etwas, das es nicht gibt. Und wir finden es.
Was es gibt, gibt es dagegen schon immer. Wir vergessen es nur immer wieder auf unserer Suche nach dem, was es nicht gibt.
Die sichtbare Welt hat keine Wirklichkeit. Sie hat nur die Wirklichkeit, die wir ihr geben.
Die Dinge haben für sich alleine genommen keine Bedeutung. Sie haben nur die Bedeutung, die wir ihnen geben. Die Worte haben für sich alleine genommen keine Bedeutung. Sie haben nur die Bedeutung, die wir ihnen geben.
Die Wirklichkeit der Welt ist das Leben, das wir ihr alle gemeinsam geben.
Einer allein kann das nicht leisten. Niemand kann sich die Wirklichkeit selbst geben. Wir können uns die Wirklichkeit nur gegenseitig geben.
Auch wenn mich meine eigene Welt am meisten interessiert, hat sie doch keine Wirklichkeit ohne die Welten der anderen.
Die Wirklichkeit der Welt sind wir, auch wenn man das nicht sieht.
Die Kräfte der Natur
18.11.2023, Kai Schlumberger
Die Kräfte der Natur sind:
Die Lebendigkeit der Gedankenforschung
11.11.2023, Kai Schlumberger
Lebendigkeit bedeutet selbst denken, den eigenen Gedanken folgen, nicht nur nachdenken, was andere vorgedacht haben.
Der Augenblick der Schönheit
11.11.2023, Kai Schlumberger
In dem Augenblick, in dem die Schönheit in der Welt sichtbar wird, hat ein lebendiger Gedanke die Unwirklichkeit berührt.
Die Naturgesetze
05.11.2023, Kai Schlumberger
Es kann nicht sein, dass es in der Natur etwas gibt, das nicht so sein soll, wie es ist. Wenn es in der Natur etwas gibt, dann gibt es auch eine Notwendigkeit dafür. Wenn es in der Natur etwas gibt, dann hat es eine Funktion und muss genau so sein, wie es ist. Wir können aus unserer eingeschränkten Perspektive nur vieles nicht verstehen.
Was uns falsch, böse oder hässlich erscheint, ist nicht falsch, böse oder hässlich. Es ist nicht das Ziel unseres Lebens oder unsere Aufgabe, was uns falsch, böse oder hässlich erscheint durch das zu ersetzen, was uns richtig, gut und schön erscheint.
Natürlich folgt jeder für sich dem, was für ihn selbst richtig, gut und schön ist. Er folgt dabei aber nur den Kräften seiner Natur. Was für andere richtig, gut und schön ist, ist genau so richtig, gut und schön. Auch was uns falsch, böse oder hässlich erscheint, ist richtig, gut und schön.
Die Natur ist schon immer vollständig und vollkommen. Auch wir sind ein Teil der Natur. Auch wir sind schon immer vollständig und vollkommen. Wir können nur lernen, das besser zu verstehen.
Dort, wo etwas falsch, böse oder hässlich ist, ist nicht das Leben. Im Leben ist alles richtig, gut und schön. Dort, wo etwas falsch, böse oder hässlich ist, sind nur der Tod und der Teufel.
Sie räumen nur weg, was nicht mehr gebraucht wird. Wenn wir das nicht zulassen, sorgen wir nur dafür, dass, was falsch, böse oder hässlich ist, auch falsch, böse oder hässlich bleibt.
Gewaltlose Wahrheit
30.10.2023, Kai Schlumberger
Nichts von dem, was hier beschrieben ist, habe ich mir ausgedacht. Nichts davon ist frei erfunden. Ich habe nur aufgeschrieben, was von selbst zu mir gekommen ist. Insofern ist, was hier beschrieben ist, die Wahrheit.
Es ist keine Erfindung aber auch nicht das Ergebnis wissenschaftlicher Arbeit. Seine Allgemeingültigkeit wurde weder von mir noch sonst jemanden durch irgendwelche Untersuchungen überprüft. Insofern ist, was hier beschrieben ist, nicht die Wahrheit.
Es ist mein Verständnis der hier beschriebenen Inhalte, dass sie durch wissenschaftliche Untersuchungen nicht gewinnen, sondern nur verlieren können. Für mich ist nur wichtig, dass und wie sie zu mir gekommen sind.
Wenn dabei noch etwas fehlt, wird es zu einem anderen Zeitpunkt auf dem gleichen Weg zu mir kommen. Dann, wenn ich es brauche. Was mir bereits gegeben wurde, hat mich bis hierher geführt und ist alles, was dafür nötig war.
Vielleicht ist das die eigentliche Wahrheit, die man daraus entnehmen kann. Die Wahrheiten, die wir finden und beschreiben können, sind vorübergehende Erscheinungsformen der höheren Wahrheit, die nicht ausgesprochen werden kann.
Jeder Versuch, die Wahrheit, die jemand gefunden hat, zu begründen, zu prüfen, zu untersuchen, um sie zu verbreiten und zur allgemeingültigen Wahrheit zu erklären, ist eine Gewaltanwendung, die die Wahrheit nur verfälschen und zerstören kann.
Wir können uns unsere Wahrheiten gegenseitig mitteilen und jeder kann daraus mitnehmen, was für ihn selbst das richtige ist. Es gibt aber keine mit unseren Mitteln erreichbare Darstellung der Wahrheit, die für alle in der gleichen Weise gültig ist.
Selbstverständlich gibt es Wahrheiten, die für viele nützlich und also richtig sind. Es ist aber dennoch besser, wenn sich diese Wahrheiten ohne Gewaltanwendung verbreiten können, weil sie sonst an Wahrheitsgehalt verlieren, bis sie schließlich zu Unwahrheiten werden.
Die sachliche Überprüfung einer Wahrheit ist dort sinnvoll, wo es um ihre Nützlichkeit für die Anwendung im täglichen Leben geht, nicht aber für die Feststellung ihrer Allgemeingültigkeit. Was die Wahrheit ist, bleibt eine Frage, die nur jeder für sich persönlich immer wieder neu beantworten kann.
Die falschen Erinnerungen
24.10.2023, Kai Schlumberger
Die Erinnerung ist insofern falsch, als sie ein Leben betrifft, das schon vorbei ist. Wenn das Leben da ist, erkennen wir es nicht. Wenn es vorbei ist, ist es schon zu spät. Um das Leben zu erkennen, müssten wir aufrichtig sein. Wir verstellen uns aber immer nur, weil wir glauben zu wissen, wie es sein muss.
Die Wege des Lebens
14.10.2023, Kai Schlumberger
Das Leben strömt aus der Ewigkeit in die Zeit. Immer von Neuem. Immer wieder von Neuem. Das Leben verschwindet in der Zeit. Es kommt aus der Ewigkeit.
Freiheit und Verantwortung
23.09.2023, Kai Schlumberger
Gott gibt uns die Seele. Wie sich unsere Seelen verkörpern, entscheiden wir selbst.
Die Gedankenfelder sind mit keinem bestimmten Gegenstand verbunden. Umgekehrt ausgedrückt kann ein Gedankenfeld auf jeden beliebigen Gegenstand angewendet werden.
Mit den Schwingungen und Kräften eines Gedankenfelds kann man beliebige Arbeiten verrichten, Wissenschaft, Kunst oder Glauben betreiben, Menschen helfen, Kriege führen, alles tun, was im Leben in der Zeit eben möglich ist.
Gott lässt alles zu. Er richtet nicht über das, was wir tun. Er gibt uns die Kraft. Wie wir sie verwenden, liegt nur bei uns.
Wer seine Kraft für sich selbst verwendet, macht sie schwächer. Wer sie für andere verwendet, macht sie stärker.
Dunkle Materie
16.09.2023, Kai Schlumberger
Dunkle Materie ist das Element, das der Wissenschaft fehlt, um die Welt zu erklären.
Doch die Wissenschaft kann das fehlende Element nicht finden, weil sie es an einem Ort sucht, wo es nicht ist.
Die dunkle Materie ist nicht dunkel. Und sie ist auch keine Materie. Die dunkle Materie ist das unsichtbare Licht des Geistes.
Das fehlende Element ist die geistige Kraft, von der die Religionen schon immer sprechen. Die Wissenschaft hat diesen Teil des Lebens nur vergessen, weil er nicht in ihr Weltbild passt.
Das fehlende Element ist die Begegnung des Menschen mit Gott. Für die Wissenschaft bleibt das eine dunkle Materie. Für den Menschen ist es der Schlüssel zum Leben.
Die Erinnerung der Ewigkeit
09.09.2023, Kai Schlumberger
Wir sind die Worte Gottes.
Gott spricht sie aus der Ewigkeit.
Er spricht sie immer.
Sie sind immer da.
Sie sind immer neu.
Unsere Wirklichkeit sind unsere Gedanken.
Sie sind das wenige, das wir von den Worten Gottes hören können.
Wir können sie nur erleben, aber nicht zum Ausdruck bringen.
Die Gedanken kommen und gehen.
Sie verschwinden so schnell wie sie entstehen.
Sie sind flüchtig und doch auch von Dauer.
Denn sie entstehen immer neu.
Aber sie bleiben nicht.
Was bleibt, ist nur eine Erinnerung, in den Worten, die wir sprechen.
Die Auflösung der Widersprüche
20.08.2023, Kai Schlumberger
Das Leben in der Zeit besteht nur aus Widersprüchen. Alles was sich zeigt, wird nur vor dem Hintergrund seines Gegenteils sichtbar. Beides zusammen löst sich auf in Nichts.
Was wir im Vordergrund sehen, hängt davon ab, für welchen Gedanken wir uns entscheiden. So sehr wir uns auch bemühen, die Richtigkeit des Gedankens zu beweisen, dem wir den Vorzug geben, kann er doch niemals ohne sein Gegenteil sein.
Die Lösung geht einen anderen Weg, der weder den einen noch den anderen Gedanken bevorzugt. Was sich in der Zeit zeigt, spiegelt nur, was schon immer da war.
Die ewige Wahrheit ist die vollständige Gesamtheit aller Gedanken. Sie stellt keinen einzelnen Gedanken über einen anderen Gedanken. Die Gedanken der ewigen Wahrheit stehen nicht im Widerspruch miteinander.
Das natürliche Gleichgewicht
06.08.2023, Kai Schlumberger
Die Wolken, die Bäume, die Vögel, die Steine, das Wasser und auch wir selbst, in zustandsloser, lebendiger Gegenwart, sind die Ewigkeit. Nur die Vorstellung eines dauerhaften, unveränderlichen Zustands ist der Tod.
In der Natur befinden sich das Leben und der Tod in Harmonie, im natürlichen Gleichgewicht. In der Kultur ist die Harmonie oft gestört. Die künstlich geschaffenen Ordnungen können sich nicht selbst regenerieren. Nur die Menschen, die sie geschaffen haben, können sie am Leben halten, indem sie sie immer neu erfinden. Von der Natur können wir es lernen. In den natürlichen Ordnungen sind alle Möglichkeiten enthalten. Die höchste Ordnung ist die Ordnung, die sich selbst immer neu erfindet.
Der Tod ist ein Teil des Lebens, aber das Leben ist größer als der Tod.
Die Wirklichkeit der Dinge
16.07.2023, Kai Schlumberger
Nicht die Dinge sind unwirklich. Unwirklich ist, wie wir die Dinge erleben. Wir erleben sie wie im Traum. Wir sehen sie als Kulisse unseres Traums vom Leben.
Oder als die Wände, hinter denen wir uns verbergen. Oder als die gleichgültigen Beobachter unserer vergeblichen Bemühungen, sie zu verstehen.
Ihre Wirklichkeit ist wie jede Wirklichkeit unsichtbar. Könnten wir die Dinge außerhalb unseres Traums sehen, würden wir auch ihre Wirklichkeit erkennen.
In der Welt der sichtbaren Dinge scheint alles in Verbindung zu stehen. In der Welt der unsichtbaren Dinge liegt dagegen alles zusammenhanglos in der Leere des Bewusstsein.
Wir versuchen immer einen Zusammenhang herzustellen und wir wissen, dass es einen Zusammenhang geben muss. Wir sehen es ja in der sichtbaren Welt.
Manchmal scheint es zu gelingen, aber dann fällt doch wieder alles auseinander. In der Welt unserer Träume ordnet sich alles immer neu.
Der Traum vom Leben
02.07.2023, Kai Schlumberger
Die Wirklichkeit ist unsichtbar. Damit die Wirklichkeit sichtbar werden kann, braucht sie die Unwirklichkeit, ihre vorübergehende Erscheinung. Was ist, zeigt sich in dem, was nicht ist.
Der Traum vom Leben ist eine Täuschung, die sich nicht erfüllen kann. Das Leben ist ja schon immer da. Wir sehen es nur nicht.
Alle anderen Träume erfüllen sich von selbst. Man muss ihnen nur nachgehen. Jeder entscheidet für sich selbst, in welchen Träumen sein Leben zum Ausdruck kommen soll.
Das Leben in der Zeit ist eine Traumreise von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Die Kunst der Selbstverteidigung
18.06.2023, Kai Schlumberger
Die Notwendigkeit der Selbstverteidigung
Wir haben kaum die Fähigkeit, uns auf die lebensechte Erscheinung eines anderen Menschen einzulassen.
Wer sich in seiner unverstellten, lebendigen Erscheinung zeigt, wird sehr wahrscheinlich auf Unverständnis stoßen.
Zugleich ist er dann besonders verletzlich, denn, was er zeigt, liegt ihm ja wirklich am Herzen. Wir haben deshalb auch kaum die Fähigkeit, uns in einer lebensechten Form zu zeigen.
Zu unserem eigenen Schutz verzichten wir auf zu viel Lebendigkeit, ziehen uns lieber auf den Traum vom Leben zurück und verteidigen uns gegen Störungen unserer Träume.
Zum Schutz unseres persönlichen Traums vom Leben, üben wir uns in der Kunst der Selbstverteidigung.
Der sichere Ort
Der sicherste Ort, den es gibt, ist das Totenreich. Wo kein Leben ist, kann auch niemand zu Schaden kommen.
Wo kein Leben ist, gibt es keinen Schmerz. Nur wo der Tod das Leben trifft, wächst der Schmerz im leblosen Gebein.
Ein wenig Leben ist zwar schon immer dabei und selbst die Toten träumen nur vom Leben. Bevor es zu schmerzhaft wird, zieht man sich aber besser wieder zurück und beschränkt sich auf den Traum vom Leben.
Die Wahl der Waffen
Für die Selbstverteidigung zum Schutz des persönlichen Traums vom Leben, sind die Waffen am besten geeignet, zu denen man die geringste persönliche Verbindung hat. Die Waffen, denen man möglichst gleichgültig gegenübersteht.
Man wählt am besten eine Beschäftigung, von der man persönlich nicht berührt wird und befasst sich so ausführlich damit, wie es nötig ist, damit sich ein Gefühl der Unverletzlichkeit entwickelt.
Die Wahl des Gegners
Sobald das Gefühl der Unverletzlichkeit entstanden ist, ist der Zeitpunkt gekommen, einen Gegner zu suchen. Der richtige Gegner ist der, der mit den gleichen Waffen kämpft und ein ähnliches Maß an Gleichgültigkeit erreicht hat.
Der Ausgang des Wettkampfs soll nicht vorhersehbar sein, um ihm einen Anschein von Echtheit zu geben. Sonst kann die Täuschung nicht gelingen. Es geht ja darum, sich zu verbergen, sich nicht zu zeigen.
Der sichere Sieg
Im Wettkampf entsteht dann doch ein Anschein von Lebendigkeit, weil der Ausgang ungewiss ist. Die Gegner werden ein geringfügiges Gefühl an vorübergehender persönlicher Beteiligung entwickeln, das aber mit dem Ende des Wettkampfs sofort verschwindet.
So ist sichergestellt, dass niemand auf den Gedanken kommt, das Leben an einem anderen Ort zu suchen, zugleich aber auch keine Gefahr für den Traum vom Leben entsteht.
Der Ausgang des Wettkampfs ist völlig gleichgültig. Man hat sich ja unverletzlich gemacht. Das Ziel wird immer erreicht. Niemand kann einem anderen persönlich zu nahe treten.
Wer sich in seiner unverfälschten Lebendigkeit zeigen könnte, wäre zwar wirklich unbesiegbar. Man würde ihn aber wahrscheinlich für verrückt halten und einsperren.
Es wäre also nichts gewonnen und so leben wir alle im gleichen Gefängnis der Gleichgültigkeit. Nur in unseren Träumen gibt es einen Hauch von Leben.
Die Zeitmaschine
11.06.2023, Kai Schlumberger
Da die Seele nicht in der Zeit, sondern in der Ewigkeit lebt, kann sie immer aus der Zeit, in der sie sich gerade befindet, in eine andere Zeit reisen.
Gott gibt der Seele das Leben, ihre ewige Gestalt. Die Zeit, ihre vorübergehende Erscheinung, nimmt sie sich selbst. Die Seele ist die Zeitmaschine, die die Reise in eine andere Zeit möglich macht.
Die Frage ist nur, wo die andere Zeit zu finden ist. Es genügt ja nicht, ein Gefängnis gegen ein anderes zu tauschen. Im Wettbewerb der Toten um das schönste Grab wird es nie einen wirklichen Sieger geben.
Die Reise aus der Zeit der Toten in die Zeit der Lebenden ist dagegen immer aus eigener Kraft möglich. Liebe, Freude und Freiheit sind dort, wo die Seele bei sich ist. Wer das Leben hat, fürchtet sich nicht, wenn er einem Toten begegnet.
Die andere Zeit ist die tägliche Begegnung von Leben und Tod. Das Leben erscheint dabei immer als Eindringling. Die Toten wollen eigentlich in ihrer Ruhe nicht gestört werden, träumen dabei aber doch immer nur davon, zu leben.
Die Bedeutung der Ewigkeit für das Leben in der Zeit
04.06.2023, Kai Schlumberger
Nicht Erfolg und Anerkennung, die Ewigkeit ist die Quelle der Lebenskraft und Lebensfreude.
Die Ewigkeit hat keinen Anfang und kein Ende. Sie ist immer da und überall. Auch in der Zeit. Denn die Zeit ist nur die unendliche Wiederholung der Ewigkeit.
Der Tod ist der Herr der Zeit. Dem Leben gehört die Ewigkeit.
Das Leben ist ewig. Den Tod gibt es nicht.
Die sichtbaren Erscheinungen der Zeit sind nur Täuschungen. Wenn der Gedanke sich manifestiert hat, ist er tot.
Die Grabstätten, die das Leben hinterlässt sind manchmal unheimlich, manchmal schön, manchmal beides. Das Leben ist immer schöner.
In den Spuren, die das Leben hinterlässt, zeigt sich seine Schönheit. Die eigentliche Schönheit ist aber die Lebendigkeit selbst.
Wir geben den vorüberziehenden Gestalten der sichtbaren Welt unser Leben, obwohl sie nicht bleiben werden. Aber nur so kann die Schönheit der göttlichen Ordnung sichtbar werden.
Das falsche Programm
28.05.2023, Kai Schlumberger
Die Vergangenheit, die Zukunft, die Zeit im Raum ist nur das Programm der Unwirklichkeit. Der Raum in der Zeit ist die Wirklichkeit. Sie hat kein Programm. Sie ist immer neu.
Die menschlichen Ordnungen, das geschriebene Wort der menschlichen Sprache sind tote Gebilde. Unsere Arbeit ist, ihnen täglich neues Leben zu geben.
Die Zeit im Raum ist die Zeit, die geht, der Tod, die Unwirklichkeit. Der Raum in der Zeit ist die Zeit die kommt, das Leben, die Wirklichkeit. Damit sein kann, was kommt, muss gehen, was war.
Die Unwirklichkeit ist der Schatten der Erinnerung, an das was war, aber nicht mehr ist. Dem Schatten fehlt die Wirklichkeit, die lebendige Kraft. Er ist nur eine leere Hülle.
Es gibt nichts, das war, aber nicht mehr ist. Das ist nur ein trauriger Gedanke. Die Freude kennt nur das, was wirklich ist. Es ist immer da.
Die Wirklichkeit der Welt
21.05.2023, Kai Schlumberger
Meine Welt ist immer das, was ich gerade denke. Was ich gerade denke, ist alles, was mein Bewusstsein aufnimmt und alles, was meine Unbewusstheit in ihrer Erinnerung wiederholt.
DIE Welt gibt es nicht. Meine Welt ist ein wesentlicher und notwendiger Teil des Ganzen, ohne den es das Ganze nicht geben würde. Es gibt also keine Welt, die unabhängig von ihren Einzelteilen ist.
Es ist mir aber bewusst, dass ich nicht der einzige Teil der Welt bin und es noch viele andere Teile gibt, denen ich ständig begegne. Was ich denke, ist meine Innenwelt. Was mir begegnet, ist meine Außenwelt.
In den Begegnungen meiner Innenwelt und meiner Außenwelt ändert sich ständig, was ich denke, was ich für richtig und falsch halte.
Was wirklich richtig und falsch ist, kann ich nicht wissen. Selbst wenn alle, mit denen ich zu tun habe, das Gleiche für richtig und falsch halten, muss das nicht richtig sein.
Ich habe nur meine tiefe innere Wahrheit, der ich folge. Das Ganze ist nicht richtig oder falsch, sondern lebendig.
Objektivität ist uninteressant
07.05.2023, Kai Schlumberger
Objektivität ist langweilig, uninteressant. Denn etwas ist interessant, wenn es jemanden persönlich anspricht und also subjektiv ist. Objektivität ist nur so lange interessant, wie sie subjektiv ist.
Die Worte
30.04.2023, Kai Schlumberger
Wir sind die Worte Gottes. Das Bewusstsein ist die Sprache, die die Worte verbindet.
Die Worte sind nur lebendig, wenn sie gesprochen werden.
Gott spricht immer zu uns. Wenn wir ihn hören, spricht er auch aus unseren Worten. Was wir sagen, ist richtig.
Wir sehen die Welt in ihrer unverfälschten Einfachheit. So wie sie wirklich ist.
Wenn wir nur erzählen, was wir von anderen gehört haben, hören wir ihn nicht. Was wir sagen, ist falsch.
Wenn wir uns als etwas darstellen wollen, das wir nicht sind, hören wir ihn nicht. Was wir sagen, ist falsch.
Wenn wir etwas sagen, um einen guten Eindruck auf jemand zu machen, hören wir ihn nicht. Was wir sagen, ist falsch.
Wirklichkeit und Bestimmung
23.04.2023, Kai Schlumberger
Du kannst die Unwirklichkeit ändern. Die Wirklichkeit war schon immer da. Sie ändert sich nicht.
Wenn du dich für die Wirklichkeit entscheidest, bestimmst du die Unwirklichkeit. Du bestimmst, wie du die Wirklichkeit erlebst.
Wenn du dich für die Unwirklichkeit entscheidest, nimmt sie dich gefangen und bestimmt, was du erlebst.
Die verkehrte Welt
09.04.2023, Kai Schlumberger
Was wir für das Leben halten, ist der Tod. Was wir für den Tod halten, ist das Leben.
Was wir sehen, ist die Unwirklichkeit. Was wir nicht sehen, ist die Wirklichkeit.
Was geredet wird, ist falsch. Die Wahrheit kann nicht ausgesprochen werden.
Die Unwirklichkeit ändert die Wirklichkeit nicht. Die Wirklichkeit bestimmt die Unwirklichkeit.
Die sichtbare Welt ist nur die spiegelverkehrte Abbildung der Wahrheit.
Die Zustände des Bewussteins
02.04.2023, Kai Schlumberger
Wir unterscheiden fünf Zustände des Bewusstseins.
Die Unbewusstheit - die Gefangenschaft in der Zeit, der endlose Streit, die Angst vor dem Tod
Das schlafende Bewusstsein - die Verwandlung von Zeit in Raum, der Traum vom Leben
Das erwachende Bewusstsein - der Blick ins Licht, die Angst vor dem Leben
Das erwachte Bewusstsein - der Blick über die Zeit aus der Ewigkeit, die bedingungslose Liebe
Der fünfte Zustand ist der Zustand, in dem sich das Bewusstsein tatsächlich gerade befindet: eine Mischung der vier einzelnen Zustände in immer wechselnden Anteilen.
Wie die Achse, um die das Rad sich dreht, wie das Licht des Tages auf und untergeht.
Und immer ist das Bewusstsein die Verbindung zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Ohne Zeit gibt es keine Ewigkeit, ohne Ewigkeit keine Zeit. Ohne Raum keine Zeit, ohne Zeit keinen Raum. Ohne Bewusstsein ist das Leben nur ein Traum.
Gespräche mit Geistern
26.03.2023, Kai Schlumberger
Nahtod Erfahrungen sind nicht unbedingt darauf beschränkt, dass man selbst vorübergehend den eigenen Körper verlässt. Sie können auch die Erinnerung an frühere Begegnungen mit dem Tod sein. Oder sie können Begegnungen mit anderen Seelen sein, die ihren Körper verlassen haben.
Der Tod ist überall unter uns und will uns nur zeigen, was hinter der Oberfläche der sichtbaren Welt verborgen ist. Er will uns nur zum Leben führen. Denn was wir für das Leben halten, ist nicht das Leben.
Wir haben täglich Begegnungen mit dem Tod. Nahtod Erfahrungen werden aber erst daraus, wenn wir erkennen, dass sich das wirkliche Leben dahinter verbirgt.
Was wir für das Leben halten ist der Tod. Die täglichen Wiederholungen der immer gleichen Vorgänge, die uns gefangen halten und am Leben hindern.
Wenn wir das erkennen, begegnen wir dem Tod und dann dem Leben. Das ist jederzeit möglich, sowohl vor, als auch während und nach einer Verkörperung unserer Seele.
Gespräche mit Geistern müssen nicht nur Gespräche mit Seelen sein, die gerade keine Verkörperung haben. Sie können auch tiefe Begegnungen mit Seelen sein, die in ihrer Verkörperung anwesend sind.
Die Wirklichkeit ist in ihrer Tiefe gespenstisch. Lebendige Gespräche sind immer Gespräche mit Geistern. Sie können sehr verwirrend sein, ganz besonders weil sie etwas ganz anderes sagen können als das, was die sichtbaren Vorgänge zeigen.
Wenn wir nicht erschrecken, sondern zuhören, geben sie uns die Antworten, die wir suchen.
Warum wir uns nicht verstehen aber doch verständigen können
19.03.2023, Kai Schlumberger
Jeder von uns sieht einen anderen Ausschnitt der Welt, hat andere Erfahrungen, ein anderes Wissen. Ein Menschenleben genügt nicht, um alle Erfahrungen, das ganze Wissen auch nur zwischen zwei Menschen vollständig auszutauschen.
Angenommen, ich würde alles wissen und alle anderen würden auch alles wissen. Jeder würde alles verstehen und wir hätten keine Schwierigkeiten damit, uns zu verständigen. Es würde das ganze Leben, wie wir es kennen, nicht geben.
Da aber niemand alles weiss, jeder etwas anderes weiss und so eigentlich niemand etwas weiss, sondern nur jeder etwas will, können wir einander nicht verstehen.
Das Ergebnis unseres gesammelten Nichtwissens ist eine gemeinsame Bewegung. Niemand kann sie verstehen, aber sie ist richtig.
In der Tiefe unserer Seele, hinter der Fassade unseres begrenzten Wissens haben wir einen gemeinsamen Ursprung, der uns alle verbindet. Dort ist alles richtig. Dort weiss jeder alles. Und jeder versteht jeden.
Der endlose Streit
12.03.2023, Kai Schlumberger
Der Streit entsteht immer zwischen mir und den anderen. Zwischen dem, was ich mir vorstelle und dem, was da ist. Zwischen der Innenwelt und der Außenwelt.
Solange ich versuche, den Streit zu gewinnen, wird er kein Ende finden.
Nur wenn ich beides zulasse, meine eigenen Vorstellungen und die der anderen, kann ich da sein, wo ich gerade bin und es kann geschehen, was geschehen soll.
Nur wenn ich auf liebevolle Art eine Verbindung zwischen meinen Gedanken und denen der anderen suche, kann der endlose Streit aufgelöst werden, selbst wenn er doch immer weiter geht.
Die verlorene Erinnerung
05.03.2023, Kai Schlumberger
Das Bewusstsein ist der Blick über die Zeit aus der Ewigkeit. Die Unbewusstheit ist die verlorene Erinnerung an das ewige Leben.
Die Schattenwelten von Tod und Teufel sind die Täuschungen der Unbewusstheit. Sie sind immer da, obwohl sie nicht ewig sind. Sie sind nicht wirklich, weil sie nicht ewig sind. Sie verschwinden im Licht des ewigen Lebens. Nur das ewige Leben ist wirklich.
Je dichter der Nebel der Unbewusstheit wird, umso größer werden die Schattenwelten. Wenn es kein Licht mehr gibt, verschwinden sie in der Dunkelheit und das Licht kommt zurück.
Die Vollständigkeit der Ewigkeit
26.02.2023, Kai Schlumberger
Die Gesamtheit der Beobachtungen, die durch die Gedankenforschung gesammelt werden, kann wie jede Sammlung von Erfahrungen nur unvollständig sein. Ihr Gegenstand ist aber in sich vollständig und auch die Erfahrung dieses Gegenstands, die die Gedankenforschung im Augenblick der Erfahrung macht ist vollständig. Die in Worten festgehaltene Beschreibung der Erfahrung kann solange nur unvollständig sein, bis jemand in der Begegnung mit diesen Worten, erneut die Erfahrung ihrer Vollständigkeit macht.
Die Gedankenforschung betrachtet die Gedanken als den Ursprung der Dinge und die Dinge als eine Erscheinungsform der Gedanken. Das ist einfach deshalb naheliegend, weil die Gedanken der unmittelbare Forschungsgegenstand der Gedankenforschung sind und die Gedankenforschung deshalb die Wirklichkeit aus der Blickrichtung der Gedanken betrachtet.
Es wäre aber selbstverständlich mit gleicher Berechtigung möglich, die umgekehrte Blickrichtung zu wählen, wie das in den Untersuchungen der materialistischen Wissenschaft gemacht wird. Beide Blickrichtungen können zu einer vollständigen Erfahrung der Wirklichkeit führen, wenn ihre Betrachtung nicht unterbrochen wird, bevor sie das Ganze erfasst hat.
Wir können die Inspiration als den Vorgang sehen, der den ewigen Geist in die Zeit fließen lässt. Die Intuition als die Erscheinung unbestimmter Traumbilder in den Strömungen der geistigen Bewegungen. Die Intelligenz als die Verdichtung der Traumbilder zu wiederkehrenden Ordnungen, die dann in der Welt der Dinge sichtbar werden. Das ist die Blickrichtung, aus der die Gedankenforschung die Zusammenhänge betrachtet.
Man kann aber genauso gut die Intelligenz als die Ableitung von Ordnungen aus Beobachtungen in der Welt der Dinge verstehen. Die Intuition als die Verarbeitung der Erfahrungen in der sichtbaren Welt in den tieferen Ebenen des Bewusstseins und die Inspiration als die Entdeckung der ewigen, allgemeingültigen Zusammenhänge des Lebens.
Für das vollständige Verständnis der Ewigkeit spielt es keine Rolle, aus welcher Richtung die Betrachtung begonnen wird, denn die Ewigkeit hat keine Richtung. Gerade die Gleichberechtigung des Blicks auf die Ewigkeit aus den unterschiedlichsten Richtungen, lässt die Erfahrung der Ewigkeit möglich werden.
Der neue Irrationalismus
12.02.2023, Kai Schlumberger
In einer Welt, die verrückt geworden ist, kann die Wahrheit nur jeder bei sich selbst finden.
In einer Welt, in der die Fakten verdreht werden, können Fakten allein die Wahrheit nicht sagen.
Wenn die Wirklichkeit mit Fakten allein nicht beschrieben werden kann, muss es eine Wirklichkeit außerhalb der Fakten geben.
Der neue Irrationalismus betrachtet die rationalen und irrationalen Anteile der Wirklichkeit als gleichberechtigte Realität. Er erkennt, dass objektive und subjektive Perspektiven nur gemeinsam ein vollständiges Bild der Wirklichkeit ergeben.
Intuition, Engagement und Empathie sind genau so wichtig wie Intelligenz, Wissen und Fakten.
Welche Rolle spielt Objektivität in einer Welt, die von Subjekten und Subjektivität bestimmt wird?
Wie kann steuerbar oder auch nur vorhersehbar sein, was geschehen wird?
In welchem Umfang bestimmen wir selbst, was in unserer Welt geschieht? Oder werden wir von höheren Mächten gesteuert, die sich außerhalb der objektiven und subjektiven Wahrnehmungsbereiche befinden?
Fakten helfen nicht, ein Problem zu lösen, wenn der Dialog nicht funktioniert.
Fakten allein sind keine Grundlage für gute Entscheidungen, wenn sie die persönlichen Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten nicht berücksichtigen.
Die Wirksamkeit der Fakten endet dort, wo der sogenannte Mehrwert nicht mehr weiter führt. Mit Fakten lässt sich nur zeigen, wie etwas schneller oder besser gemacht werden kann, sodass es zu einem höheren Gewinn oder einem besseren Ergebnis führt. Sie können aber nicht zeigen, ob dadurch jemand glücklich wird.
Fakten, Intelligenz und Objektivität sind nur Werkzeuge, die wir verwenden, um unsere Interessen zu vertreten.
Mit allen Fakten, die wir kennen und aller Intelligenz, die wir zu ihrer Interpretation verwenden, können wir aber doch nicht vorhersehen, wohin uns ein Vorhaben am Ende führen wird.
Wir wissen nicht, ob das auf Grundlage der Fakten berechnete Ergebnis eintreten wird und wir wissen auch nicht, ob wir mit dem Ergebnis zufrieden sein werden.
Wir kennen also weder den objektiven noch den subjektiven Ausgang unserer Vorhaben. Weder die Mittel der Objektivität, noch die Mittel der Subjektivität können uns sagen, wohin wir gehen sollen.
Und doch glauben wir oft, dass wir es wissen. Es scheint eine dritte Kraft zu geben, die bestimmt, was wir tun. Eine Kraft, die sich außerhalb der Erfahrungsbereiche von Objektivität und Subjektivität befindet.
Mit den objektiven Fakten erklären wir unsere subjektiven Interessen. Aber unsere Interessen bringen zum Ausdruck, was unsere tiefe, innere Wahrheit sichtbar werden lässt. Eine Wahrheit, die über alles hinausgeht, was unsere persönlichen und unpersönlichen Betrachtungen der Wirklichkeit zeigen können.
Wir brauchen die unpersönlichen und die persönlichen Stimmen, um uns verständigen zu können. Um zu verstehen, was richtig ist, was wir tun sollen, brauchen wir aber noch eine dritte Stimme.
Sie ist unser göttlicher Kern, das Absolute, das keinen Zweifel kennt. Sie ist das Überpersönliche, die Inspiration, das Bewusstsein und die Akzeptanz.
Sie ist nicht objektiv und nicht subjektiv, nicht unpersönlich und nicht persönlich, nicht rational und nicht emotional. Sie ist irrational.
Der neue Irrationalismus ist ein Phänomen, das sich in der heutigen Gesellschaft beobachten lässt und zugleich auch das Mittel, um diesem Phänomen zu begegnen.
Wenn der Idealismus der Welt den Streit geschenkt hat und der Rationalismus den Tod oder die Leblosigkeit, so gibt ihr der Irrationalismus endlich das Leben.
Der neue Irrationalismus lehrt uns Lebendigkeit. Er zeigt uns, dass wir die Fakten in einer sachlichen Weise verwenden sollen, um uns miteinander zu verständigen.
Er sagt uns, dass die Vorhaben, die wir dabei verfolgen, von Gefühlen getragen werden und dass auch die anderen Menschen uns in unserer Verständigung mit ihren Gefühlen begegnen.
Mit dem, was dabei geschieht, erfüllt sich, was seit Ewigkeiten geplant war. Wer das versteht, erlebt es als Wunder, als Ausdruck vollkommener Freude.
Die Wirklichkeit der Gedankenforschung
05.02.2023, Kai Schlumberger
Die Gedankenforschung kann als Kunstprojekt, als Lebenseinstellung oder auch als Untersuchung der Wirklichkeit durch Gedanken gesehen werden. Man kann die Ergebnisse der Gedankenforschung also sowohl als Fantasie wie auch als Realität betrachten.
Es ist unwichtig, welcher dieser Möglichkeiten der Vorzug gegeben wird, sie sind alle gleichberechtigt. Für die Gedankenforschung steht die Fantasie nicht im Gegensatz zur Realität, sondern ist einer ihrer wesentlichen Bestandteile.
Wichtig ist, dass uns die Gedankenforschung eine lebendige, immer wieder neue Begegnung mit unserem Leben und uns selbst gibt. Sie ist unser Begleiter, der uns zeigt, auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen und wohin wir gehen sollen, wenn wir gerade den Weg nicht finden können.
Sie spricht aber nur dann zu uns, wenn wir nicht versuchen, Einfluss zu nehmen, wenn wir nicht den Stimmen folgen, die aus der Außenwelt auf uns einreden und immer meinen, schon alles zu wissen und den Gesprächen, die wir mit diesen Stimmen führen, die sich immer wiederholen und uns immer wieder in die gleichen Situationen bringen, sondern bereit sind, den inneren Stimmen zuzuhören.
Die besten Hinweise kommen nicht aus den unermesslichen Sammlungen des Wissens und ihren Regelwerken, sondern von dort, wo nichts zu sein scheint. Von dort, wo aus dem Schweigen der endlosen Wiederholungen die eigene Stimme hörbar wird.
Das Tor zum Bewusstsein
26.01.2023, Kai Schlumberger
Die Unbewusstheit lebt in ständiger Angst vor dem Tod. Sie fürchtet immer, zu verlieren, was ihr als der Inhalt ihres Lebens erscheint, die Dinge und Gedanken an denen sie hängt.
Wenn das Bewusstsein langsam erwacht, verwandelt sich die Angst vor dem Tod in die Angst vor dem Leben.
Der Tod ist nur das Tor zwischen Unbewusstheit und Bewusstsein. Das Leben ist auf beiden Seiten. Das Leben in Gefangenschaft auf der einen, das Leben in Freiheit auf der anderen.
Wenn die Unbewusstheit im Tor steht, sieht sie auf der anderen Seite das ganze Leben.
Sie sieht, wie in den Flammen des Seins die Dinge und Gedanken auftauchen und wieder verschwinden. Und sie sieht, dass sie die Dinge und Gedanken, an denen sie sich festgehalten hat, nicht mitnehmen kann.
Wenn das Bewusstsein stärker wird, verschwindet die Angst vor dem Leben. Jetzt ist alles möglich und alles gelingt, weil alles mit dem übereinstimmt, was wirklich ist.
Die gläserne Welt
22.01.2023, Kai Schlumberger
Fast immer steht im Mittelpunkt meines Lebens ein bestimmter Gedanke, dem ich gerade folge und der besonders wichtig zu sein scheint.
Dieser Gedanke soll die Lösung für alle Fragen sein und mir geben, was ich immer gesucht habe.
Wenn ich aufhöre zu glauben, dass die Welt sich ändern wird und ich dann endlich der sein kann, der ich immer sein wollte, zeigt sich die Welt, wie sie wirklich ist.
Da meine Aufmerksamkeit nicht mehr an einen einzelnen Gegenstand gebunden ist, wandert sie von einer Erscheinung zur nächsten.
Alles erscheint in heller Klarheit. Die Welt wird durchsichtig. Jede Erscheinung ist so, wie sie sein soll und alles zusammen ergibt ein vollkommenes Bild.
Ich war schon immer, der ich sein wollte. Ich konnte es nur nicht sehen.
Kein Wort, kein Gedanke beschreibt, wer ich wirklich bin. Jedes Wort, jeder Gedanke zeigt mich, wie ich wirklich bin. Aber nur, wenn ich durch sie hindurch schaue.
Wenn ich immer geglaubt habe, dass nur ich die Welt verstehe und mich niemand versteht, verstehe ich jetzt alles und jeden. Und ich verstehe, dass jeder jeden verstehen kann.
Geisterbilder
20.01.2023, Kai Schlumberger
In der unsichtbaren Tiefe des Lebens gibt es eine Wirklichkeit, die Bilder nicht zeigen und Worte nicht beschreiben können. Man kann sie sich am besten wie ein Rauschen vorstellen, das die Erscheinung eines neuen Gedankens ankündigt. Der Gedanke hat noch keine Worte, seine Gestalt ist noch unbestimmt wie ein Feld aus verschwommenen Lichtern und Flächen.
Wir fühlen, dass etwas kommt, das noch unbekannt ist, uns aber doch schon einen ersten Eindruck seiner besonderen Erscheinung gibt. Und wir fühlen, dass dieses Feld, aus dem der Gedanke zu uns kommen wird, sein eigentliches Wesen ist. Wir fühlen, dass die Worte, in denen sich der Gedanke später zeigen wird, sein Wesen eher verbergen als erkennbar machen werden.
Der ursprüngliche Gedanke ist weniger eine geordnete Struktur als vielmehr eine verschwommene, fast formlose Erscheinung: das Kräftefeld des Augenblicks, in dem er entstanden ist, in dem zahlreiche Strömungen aus unterschiedlichen Richtungen zusammentreffen, um das Leben in einem neuen Licht zu zeigen.
Die tiefe Wirklichkeit des Lebens ist unsichtbar und kann mit Worten nicht beschrieben werden. Aber das Bewusstsein kann sie wahrnehmen. Wenn das Bewusstsein im Licht der Wahrheit der Welt begegnet, spiegelt sich sein Zauber in den sichtbaren Erscheinungen. Die Seele findet in der Welt das Geheimnis, das sie in sich trägt.
Wie alles zusammenhängt
15.01.2023, Kai Schlumberger
Über allem, alles umfassend, in allem enthalten
Die Wahrheit, Ganzheit, Ewigkeit, das göttliche Licht
Ganz oben der Geist
Die Flammen des Geistes, die Welt der Geister, Gedankenfelder
Darin die Seele
Die Mitte, die Glut, der Lebenskern
Daraus der Verstand
Die Ordnungen, Geschichten, der Lebensplan
Es entsteht das Gefühl
Die Stimmung, Lebenslust, der Tatendrang
Es zeigt sich der Körper
Verkörperung, Lebendigkeit, Lebenskraft
Und die Arbeit gelingt
Die Handlung, das Spiel, das große Werk
Überall dabei
Das Bewusstsein, die Leere, das Nichts
Aus der doch alles zu allem spricht
Die Brücke zur Seele
13.01.2023, Kai Schlumberger
Identifiziere dich mit nichts. Das Nichts ist die Brücke, die aus der Welt zurück zur Seele führt.
Wenn du den Weg über die Brücke gehst, wird die Welt ständig versuchen, dich zurückzuhalten.
Sie wird versuchen, dir Geschenke zu machen und dir versprechen, dass du glücklich sein wirst, wenn du sie annimmst.
Lass dich nicht täuschen. Auch die Geschenke sind nichts. Geh weiter deinen Weg. Nur deine Seele kann dir sagen, was du nehmen sollst.
Wenn sich dir jemand in den Weg stellt, lass ihn ein Stück mit dir gehen. Alle Wege führen zu deinem Ziel.
Teile was du hast und es wird sich vermehren. Behalte es für dich und es wird zerfallen.
Folge nicht den Worten. Lass dich nur von deiner Seele führen. Nur deine Seele weiss, wohin du gehen sollst.
Das Leben als Schauspiel
06.01.2023, Kai Schlumberger
Der Hauptdarsteller des Lebens ist die Seele. Der Verstand kann der Seele keine Anweisungen geben. Auch das Gefühl und der Körper können das nicht.
Die Daseins-Ebenen unterhalb der Seele sind nur die ausführenden Kräfte. Wenn sie versuchen, sich in die Handlung einzumischen, erzeugen sie nur Unordnung.
Auch die Seele gibt keine Anweisungen. Sie sammelt nur, was sie in der Welt des Geistes empfängt und gibt es weiter.
Aber die Seele ist die Stimme, die die Handlung bestimmt, weil von ihr alles kommt, was wirklich ist.
Unordnung entsteht auch ohne Einmischung der Nebenrollen, weil ja viele Seelen an der Handlung mitwirken.
So treffen auf allen Ebenen sehr viele unterschiedliche Stimmen aufeinander. Es entstehen lebhafte Gespräche und manchmal auch Streit.
Ausgerechnet die Streitgespräche sind es, die oft kein Ende finden und so zum Mittelpunkt der Handlung werden.
Die Unordnung drängt sich in den Vordergrund und die wirkliche Ordnung scheint verloren zu gehen.
Die Seele muss das nicht stören. Sie kennt die wirkliche Ordnung und weiss, dass die Unordnung nur eine ihrer zahlreichen Darstellungsformen ist.
Solange das Bewusstsein auf die Seele gerichtet bleibt, erscheint alles im richtigen Licht.
Der dritte Zustand
31.12.2022, Kai Schlumberger
Die Angst vor dem Leben kennt nur zwei Zustände: Ja und Nein. Sie fürchtet das Nein, weil sie es als Ablehnung empfindet. Sie fürchtet das Ja, weil sie fühlt, dass es jederzeit verloren gehen und zu einem Nein werden kann.
Das Leben kennt aber noch einen dritten Zustand: das Potential. Ja und Nein sind nur vorübergehend, der dritte Zustand ist immer da. Er umfasst beide und mit ihnen alle Möglichkeiten.
In den schmerzhaften, ungeheilten Zuständen der Angst kann nichts gelingen. Im schmerzfreien, geheilten Zustand der Lebendigkeit kann alles gelingen.
Der Abstand zwischen geheilter und ungeheilter Lebenseinstellung ist winzig klein. Beide Zustände liegen unmittelbar nebeneinander. Es ist nur eine kaum wahrnehmbare Bewegung des Bewusstseins nötig, um aus den Zuständen der Angst in den Zustand der Lebendigkeit zu kommen.
Wenn das Bewusstsein die Beweglichkeit erreicht, um im Zustand der Lebendigkeit zu bleiben, folgt es dem Gedankenfeld. Das Gedankenfeld enthält zu jedem Zeitpunkt das gesamte Potential aller Möglichkeiten. Wenn das Bewusstsein dem Gedankenfeld folgt, ist es jederzeit ganz bei sich.
Gedankenfelder
24.12.2022, Kai Schlumberger
Bevor die Gedanken zu Worten werden, sind sie kleine Felder. Wie vorüberziehende Nebelschwaden tauchen sie aus dem ewigen Licht des Seins vor dem Auge des Geistes auf.
Die Gedankenfelder können nicht beschrieben und nicht abgebildet werden. Sie sind unsichtbar, aber das Bewusstsein kann sie erkennen.
Wenn wir den Augenblick ihrer Erscheinung geschehen lassen und nicht gleich versuchen, sie in Worten und Bildern festzuhalten, werden sie uns führen.
Die Worte und Bilder werden von selbst kommen und sie werden richtig sein.
Das fehlende Teil
12.12.2022, Kai Schlumberger
Der Seele fehlt zur Vollständigkeit genau der Teil, den sie in die Verkörperung mitgenommen hat. In der Verkörperung geht er immer wieder verloren, weil er dort nur auf sein Gegenteil trifft. Und in ihrer ewigen Gestalt fehlt der Seele ein Stück ihrer Ganzheit.
Vielleicht fehlt es nicht wirklich. Es ist ja noch da. Auch wenn es verloren geht, entsteht es doch immer neu. Aber es scheint von den anderen Teilen getrennt zu sein und einen Schmerz zu verursachen. Und doch ist es nur eine Ausdehnung der ewigen Gestalt, mit der die Seele der Welt ein wenig Leben gibt.
Die Welt der Verkörperungen ist ein sehr zerbrechliches Gebilde, in dem viele Teile aus verschiedenen Richtungen zusammen treffen. Das Gleichgewicht der vielen Teile geht sehr leicht verloren. Es genügt, dass nur ein Teil seine Richtung ändert, um ihre Ordnung zu stören.
So ist die Welt nie in Ordnung. Es scheint immer etwas zu fehlen. Und doch ist alles da.
Das Leben vor dem Tod
16.10.2022, Kai Schlumberger
Die Ewigkeit kann keinen Anfang und kein Ende haben. Was wirklich da ist, war immer da und wird immer da sein. Auch wenn unsere Augen es nicht sehen können. Und wie es immer war, bleibt es immer neu.
Das ewige Leben hat keinen Anfang und kein Ende. Das ewige Leben beginnt nicht erst nach dem Tod. Was ewig lebt, lebt schon immer und wird immer leben. Das ewige Leben beginnt immer gerade jetzt. Weil es nie vergeht. Weil es immer neu entsteht. Weil es lebt.
Magie, Poesie und Fantasie
14.08.2022, Kai Schlumberger
Die Magie ist das Wunder des Lebens - das Überraschende, Unerwartete, Unmögliche, das doch geschieht und, nachdem es geschehen ist, erscheint, als ob es genau so sein musste, obwohl niemand es sich ausdenken konnte und niemand es aus eigener Kraft hätte machen können.
Die Poesie ist die Schönheit des Lebens - die Welt, die wir entdecken, wenn wir nicht versuchen, Einfluss zu nehmen, die Welt, die wir sehen, wenn wir sie nehmen, wie sie ist, so dass sie sich uns von ihrer freundlichen Seite zeigen kann.
Die Fantasie ist die Freiheit des Geistes - die Grenzenlosigkeit der Möglichkeiten, die uns jederzeit offen steht und uns immer einen Weg zeigt, den wir gehen können, wenn wir uns nur von unseren alten Gewohnheiten, Gewissheiten und Überzeugungen befreien können.
Der Pakt mit dem Teufel
07.08.2022, Kai Schlumberger
Der Wunsch, das Verlangen nach Einfluss in der materiellen Welt, kann nur durch einen Pakt mit dem Teufel erfüllt werden. Der Preis dafür ist hoch. Er ist genau so hoch wie der Wunsch selbst. Denn in der materiellen Welt ist die Kraft immer gleich der Gegenkraft. Erreicht wird am Ende nichts. Das Versprechen des Teufels ist nur eine Täuschung.
Wenn du etwas willst, das nicht wirklich da ist, etwas das nicht von selbst, also nicht von Gott kommt, bezahlst du dafür mit dem Anteil deiner Seele, der genau so groß ist, wie das, was du haben willst. Du gibst dein Leben für etwas, das es gar nicht gibt. Alles, was du glaubst, erreicht zu haben, ist tatsächlich nichts. Was du nicht erreicht hast, ist dagegen alles.
Die Neutralisierung des Konflikts
16.07.2022, Kai Schlumberger
Solange wir uns mit dem Konflikt identifizieren, sind wir in Unbewusstheit gefangen und leiden. Wir können den Konflikt nicht lösen. Aber wir können etwas anderes tun: wir können uns selbst lösen. Wir lösen uns vom Konflikt, indem wir uns nicht mehr mit ihm identifizieren.
Der Konflikt ist noch immer da. Aber wir selbst sind nicht mehr gefangen. Wir sind befreit. Wir betrachten den Konflikt mit unserem Bewusstsein. Wir sehen alle Seiten des Konflikts und begegnen ihnen mit Weisheit. Wir sehen, was wir tun können und was daraus folgen würde. Aber wir identifizieren uns nicht mit einer einzelnen dieser Möglichkeiten.
Wir tun, was wir selbst für richtig halten. Wir folgen dem Weg, der uns selbst am besten erscheint. Und wir beobachten, wohin er uns führt. Wir wissen, dass alles, was geschieht, richtig ist. Das Leben kann sich nicht irren. Wir haben den Konflikt neutralisiert.
Das Gute ist das Böse
10.07.2022, Kai Schlumberger
Kraft und Gegenkraft halten sich gegenseitig im Gleichgewicht und bestimmen so die Gestalt der sichtbaren Welt. Würde eine der entgegengesetzten Kräfte den scheinbaren Kampf für sich entscheiden, würde die sichtbare Gestalt zerfallen.
Das Gute braucht das Böse und das Böse braucht das Gute. Die Wahrheit verbindet beide.
In der materiellen Welt wird niemals ein Idealzustand, sondern immer nur ein vorübergehender Kompromiss erreicht, der jederzeit durch einen anderen Kompromiss abgelöst werden kann, ohne dass sich dabei jemals eine der konkurrierenden Seiten vollständig durchsetzen kann.
Was gut und was böse ist, hängt vom Standpunkt ab. Für das Gute ist das Gute das Gute und das Böse das Böse. Für das Böse ist das Gute das Böse und das Böse das Gute.
Die Wahrheit kennt nur den vorübergehenden Zustand, in dem die unterschiedlichen Standpunkte sich gegenseitig ergänzen.
Einen Konflikt lösen bedeutet immer, beide Seiten zu berücksichtigen. Dabei kann aber niemals mehr als eine vorübergehende Lösung erreicht werden.
Wenn eine neue Lösung gefunden wird, erscheint sie als das Gute. Doch je länger sie besteht, umso mehr beschränkt sie das Leben, bis sie schließlich böse wird. Das Gute ist das Böse.
Die nackte Wahrheit
26.06.2022, Kai Schlumberger
Wenn ich die gleichen, unangenehmen Umstände immer wieder erlebe, hat das etwas mit mir zu tun. Es ist mein eigener, innerer Zustand, der sich in den äußeren Umständen spiegelt.
Wenn jemand mich angreifen will, liegt es ja bei mir, ob ich das zulasse, ob ich bereit bin, mich angegriffen zu fühlen. Es sind meine eigene, innere Unzufriedenheit, Unsicherheit, Angst, mein Ärger, meine Wut, die bösen Gedanken, die in mir selbst sind. Wir sind alle auch böse, auf uns selbst, auf die anderen, auf die Welt.
Wenn wir das erkennen, müssen wir nicht mehr jedem bösen Gedanken folgen, der zu uns kommt. Die bösen Gedanken sind nur tote Gedanken. Gemeinsam mit unseren Überzeugungen, unseren guten Gedanken, halten sie uns in dem Zustand der Verirrung, in dem wir uns befinden.
Die materielle Welt besteht nur aus Konflikten, gegeneinander gerichteten Kräften, die sich gegenseitig im Gleichgewicht halten. Der innere Konflikt ist das Zusammentreffen der guten und bösen Gedanken. Der Konflikt kann nur durch einen lebendigen Gedanken gelöst werden, der die toten Gedanken verwandelt.
Dabei entsteht aber nur ein neuer Konflikt.
Die Worte Gottes
03.06.2022, Kai Schlumberger
Unsere Gedanken, Worte, Handlungen, all die Erscheinungen, in denen wir die Welt erleben, sind nicht die Wahrheit. Sie sind nur die vorübergehende Darstellung, in der sich die Wahrheit zeigt.
Unser wirkliches, ewiges Sein bleibt unseren Sinnen und unserem Verstand verborgen. Es zeigt sich nur unserem Bewusstsein, wenn wir durch die Erscheinungen hindurch auf die Wahrheit schauen.
Wir sind die Worte Gottes. Die Welt, die uns unsere Sinne zeigen, ist nur der immer neue Ausdruck der immer gleichen, ewigen Worte.
Wenn wir in dieser Einsicht leben, geben wir auch der Welt, in der wir leben und uns selbst, die Achtung und Aufmerksamkeit, die das Wort Gottes verdient.
Wir lassen die Erscheinungen kommen und gehen, ohne Einfluss zu nehmen und richten unsere Aufmerksamkeit auf die Wahrheit, die in ihnen verborgen ist.
Nur wenn wir die Erscheinungen selbst für die Wahrheit halten, werden wir anfällig für das Böse, dunkle Gedanken, dunkle Worte, dunkle Taten.
Wenn wir glauben, dass unsere Gedanken, Worte und Taten die Wahrheit sind, wollen wir an ihnen festhalten, wir können sie nicht gehen lassen.
Wenn wir glauben, dass unsere Worte unsere eigenen Worte sind, dass unsere Gedanken unsere eigenen Gedanken sind, dass unsere Taten unsere eigenen Taten sind, dass wir selbst unsere Welt gemacht haben, leben wir in Dunkelheit.
Wenn wir aber erkennen, dass das alles nur der Ausdruck einer tieferen Wahrheit ist, durchschauen wir die Täuschung, in der wir uns gerade noch verirrt haben.
Wenn wir alles lassen wie es ist, können wir nichts Falsches tun.
Das Wort Gottes ist immer da und immer neu. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Es wird immer gerade jetzt gesprochen, in unseren Gedanken, Worten und Taten.
Und unsere Gedanken, Worte und Taten bringen immer die Wahrheit, das Wort Gottes zum Ausdruck. Unabhängig davon, ob wir das selbst bemerken oder nicht.
Wenn wir alles lassen wie es ist und keinen Einfluss nehmen, werden wir durchsichtig und das Wort Gottes scheint durch uns hindurch.
Worüber man sprechen kann
08.05.2022, Kai Schlumberger
Wovon man sprechen kann, darüber kann man auch schweigen.
Was schon klar ist, muss nicht mehr gesagt werden.
Besser ist es, nur dann zu sprechen, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Zu sagen, was gesagt werden muss. Etwas Neues zu sagen. Nicht nur zu wiederholen, was schon immer gesagt wird.
Der Wahrheitssinn
21.04.2022, Kai Schlumberger
Wie kann ich aus der unvorstellbar großen Menge der Möglichkeiten die Möglichkeit finden, die die richtige ist? Indem ich immer mehr Möglichkeiten unter immer mehr Blickwinkeln untersuche? Nein, dieser Weg kann zu keinem Ergebnis führen. Er führt nur zur Erschöpfung, denn er erzeugt eine Arbeit, die sich selbst vermehrt.
Es gibt eine Stimme, die mir sagt, welcher Möglichkeit ich im nächsten Schritt folgen soll. Ich muss sie nur hören. Der Sinn, der die Stimme hört, ist der Wahrheitssinn. Wenn ich dem Wahrheitssinn folge, mache ich die Arbeit, die zur Erfüllung führt.
Kann ich mich irren, wenn ich dem Wahrheitssinn folge? Wenn ich mich irre, folge ich nicht der Wahrheit, sondern der Täuschung. Das Leben zeigt mir dann den Weg, der zurück zur Wahrheit führt.
Unpersönliche Ordnungen
03.04.2022, Kai Schlumberger
Maschinen und Systeme sind unpersönliche Ordnungen. Unpersönliche Ordnungen sind schrecklich, weil kein Leben in ihnen ist. Ob sie Leben oder Tod bringen hängt davon ab, wer sie steuert. Wenn sie sich selbst steuern, bringen sie den Tod. Wenn eine Seele sie steuert, bringen sie das Leben. Nur persönliche Ordnungen können Leben bringen.
Wie gut ist das Böse
03.03.2022, Kai Schlumberger
Wir erleben in diesen letzten Wintertagen zu Beginn des Jahres 2022 die Wiedergeburt einer Einteilung der Welt in Gut und Böse. Das funktioniert so, dass die Welt in zwei Hälften geteilt wird und jede Hälfte sich selbst als gut und die andere Hälfte als böse betrachtet.
Dabei folgen beiden Seiten genau dem gleichen Muster. Bereits das sollte eigentlich schon zum Nachdenken anregen. Wenn doch beide Seiten mit gleicher Überzeugung sicher sind, dass die andere Seite böse ist, wer soll dann entscheiden, wer nun wirklich gut und wer wirklich böse ist?
Nehmen wir an, eine Seite tut etwas, das wirklich böse ist, indem sie zum Beispiel ein anderes Land überfällt. Sind wir dann, indem wir das feststellen, uns empören und scheinbar etwas dagegen unternehmen automatisch gut? Ist es wirklich so einfach? Und was unternehmen wir denn eigentlich und warum ändert sich dadurch nichts?
Warum bleibt so wirkungslos, was wir in unserer Überzeugung tun, dem Guten zu dienen, so dass es genau genommen eher die Entfaltung der zerstörerischen Kräfte zu fördern scheint?
Man könnte auf den Gedanken kommen, zu sagen: Wie gut es doch ist, dass es das Böse gibt. Nur das Böse kann uns helfen, gut zu sein.
Oder wäre es vielleicht doch besser und der einzige Weg, der wirklich gut ist, das Böse aufzunehmen, sich mit ihm zu verständigen und ihm so die zerstörerische Kraft zu nehmen?
Sollten wir nicht ganz besonders darauf schauen, wo wir selbst böse sind und besser werden müssten?
Wäre nicht das einzig wirklich Gute, besser zu sein als das Böse? Aber nicht nur ein bisschen besser, um den kleinen Unterschied, um den wir selbst gerade weniger böse sind. Sondern wirklich besser, was eben bedeutet, größer zu sein, eine Liebe zu haben, die stärker ist und auch das scheinbar Böse umfasst.
Was ist denn schon das Böse? Es ist doch nur die Feindseligkeit, die Grausamkeit, die jeden von uns befallen kann, in unserer Selbstgerechtigkeit, unserer Selbstherrlichkeit.
Auch das Böse ist etwas, das uns alle verbindet, weil es in jedem von uns ist. Wenn wir nicht glauben, dass die Liebe größer und stärker ist, hat das Böse schon gewonnen. Also lasst uns doch an die Liebe glauben und gemeinsam einen Weg finden, wie wir gemeinsam mit dem Bösen in uns allen umgehen können.
Dazu müssen wir nur ehrlich und offen miteinander reden, nicht immer nur an unseren eigenen Vorteil denken, sondern eine gemeinsame Lösung finden. Eine Lösung, die für alle gut ist.
Die einsame Weisheit
06.02.2022, Kai Schlumberger
Was nützt mir eine Weisheit, mit der ich allein bin?
Mit der Weisheit bin ich nie allein. Die Weisheit ist der Blick in den tiefsten Grund, der in allem verborgen ist.
Die Weisheit verbindet mich mit allem, selbst mit dem, was ihr widerspricht. Durch die Weisheit ändert sich alles, selbst wenn alles bleibt, wie es war.
Das Spiegelbild der Wahrheit
30.01.2022, Kai Schlumberger
Das Bewusstsein ist das Licht, die Unbewusstheit ist der Schatten.
Der Raum und die Zeit sind das Nichts, in dem sich die ewige Wahrheit in immer neuer Form spiegelt.
Die ewige Wahrheit, das sind die Worte der Götter, durch die alles mit allem verbunden ist.
Indem das Licht auf die ewige Wahrheit fällt, zeigt sich der Schatten, in dem sie sich spiegelt.
Was wir sehen und für das Leben halten, ist der Schatten, das Nichts, der Tod.
Was wir für den Tod halten, das Leben ist die ständige Verwandlung, das unsichtbare Licht.
Die Täuschung ist das Spiegelbild der Wahrheit. Wenn sich alles in sein Gegenteil umkehrt, wird die Wahrheit sichtbar.
Über den eigenen Schatten springen
23.01.2022, Kai Schlumberger
Verschiedene Menschen befinden sich nicht nur an unterschiedlichen Orten im Raum sondern auch in verschiedenen Zeiten.
Jeder befindet sich in der Zeit, die den Gedanken entspricht, mit denen er sich identifiziert.
Durch die Identifikation hält sich das einzelne Dasein in seiner Zeit gefangen. Um sich zu befreien muss es die Unbewusstheit der Identifikation auflösen.
Wenn es sich nicht immer wieder befreit, stirbt es langsam ab.
Eine endgültige Befreiung ist nicht möglich. Reines Bewusstsein ist nichts.
Das Dasein schwebt immer zwischen Bewusstsein und Unbewusstheit, zwischen Leben und Tod.
Das Bewusstsein befindet sich außerhalb der Zeit. Eine bestimmte Zeit ist für das Bewusstsein nur eine Möglichkeit.
Die Möglichkeit, die neue Zeit ist die Zukunft. Sobald sich das Dasein mit der Zukunft identifiziert, ist es wieder in der Unbewusstheit gefangen.
Der gewaltsame Tod
16.01.2022, Kai Schlumberger
Die Ablehnung von Krankheit, Schmerz und Leiden fördert die Trennung von Körper und Seele. Das Annehmen der Krankheit fördert die Verbindung zwischen Körper und Seele.
Der gewaltsame Tod ist die Trennung von Körper und Seele, von Raum und Zeit. Der Körper bleibt im Raum, die Seele in der Zeit. Die Seele findet sich einen neuen Körper, aber der alte Körper ist auch noch im Raum, ohne dass seine Aufgabe gelöst ist. Damit das Dasein zu seiner Ganzheit zurückfindet, muss die Verbindung zum verlorenen Körper wiederhergestellt werden.
Der glückliche Tod
09.01.2022, Kai Schlumberger
Die Unbewusstheit identifiziert sich mit dem Konflikt. Sie gibt von zwei gegensätzlichen Gedanken einem den Vorzug und erwartet, dass der bevorzugte Gedanken den unerwünschten verdrängen wird.
Wenn die Unbewusstheit das Dasein beherrscht, verfestigen sich die Konflikte und verkörpern sich.
Je mehr das Bewusstsein eines Daseins zunimmt umso mehr nimmt sein Körper ab. Wenn das Bewusstsein über den Körper hinaus wächst, beginnt der Körper sich aufzulösen, bis er schließlich in seiner festen Gestalt verschwunden ist, und das Bewusstsein etwas Neues beginnen kann.
Das große Abenteuer
30.11.2021, Kai Schlumberger
Wenn etwas nicht kommt, wie du es erwartet hast, wenn dir etwas nicht gegeben wird, wenn dir etwas genommen wird, sollst du nur etwas lernen.
Der Schmerz, den dir jemand bereitet, ist der Schmerz, der in dir ist. Er will dir nur etwas zeigen. Lass nicht den Schmerz wachsen, lass ihn dich verwandeln.
Ob du in der Außenwelt, in deinem Körper oder in deiner Seele, in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft suchst, du findest überall das Gleiche.
Wenn du deine Aufgabe gelöst hast, löst sich auch der Schmerz, verändern sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Wenn die Aufgabe zu schwer scheint, braucht sie Zeit.
Was ist Zeit? Die Zeit, das sind die Gedanken.
Woher kommen die Gedanken? Aus der Ewigkeit. Sie sind immer da.
Wie kommen die Gedanken? Sie kommen von selbst. Man muss dafür nichts tun.
Erkenne den Schmerz.
Erkenne ihn als Aufgabe.
Löse die Aufgabe mit den Gedanken, die zu dir kommen.
Große Aufgaben können sehr oft nicht sofort gelöst werden. Das Leben ist ein großes Abenteuer. Wenn man sich vollständig darauf einlässt, statt nach Ablenkung zu suchen, wird man dem Ziel Tag für Tag näher kommen.
Genau genommen ist das Ziel erreicht, sobald man sich vollständig dem Abenteuer überlassen hat. Denn eine endgültige Lösung aller Aufgaben gibt es nicht.
Die tiefe Freude
21.11.2021, Kai Schlumberger
Es gibt eine tiefere Freude, eine tiefere Liebe, ein tieferes Glück. Die falsche Freude entsteht aus Erwartungen, aus dem, was nicht da ist. Die echte Freude entsteht aus der Lebendigkeit, aus dem, was da ist.
Konflikte müssen nicht gelöst werden
14.11.2021, Kai Schlumberger
Das Ego wird oft als die Ursache der Unbewusstheit betrachtet, als die Kraft, die das Dasein im Zustand der Unbewusstheit hält, um sich selbst zu stärken. Doch das Ego gibt es nicht.
Das Ego ist nur eine Begleiterscheinung der Identifikation mit dem Konflikt. Die Identifikation mit dem Konflikt ist die Erwartung, dass der Konflikt gelöst wird, indem sich eine Seite gegenüber der anderen durchsetzt.
Der Konflikt kann so aber nicht gelöst werden. Der Konflikt kann nur gelöst werden, indem die Identifikation aufgelöst wird. Dann verschwindet auch das Ego.
Die meisten Konflikte müssen gar nicht gelöst werden.
Die gesamte materielle Welt besteht ausschließlich aus Konflikten. Wenn alle Konflikte gelöst würden, würde die materielle Welt mit ihnen verschwinden.
Die Identifikation mit einem Konflikt kann aber Schmerzen verursachen. Die Schmerzen können nur geheilt werden, wenn die Identifikation aufgelöst wird.
Manche Konflikte werden sich dann von selbst lösen, manche werden bleiben, ohne zu stören.
Der spirituelle Weg
30.10.2021, Kai Schlumberger
Die materielle Welt ist die Welt des Konflikts. Die Manifestation des einzelnen Daseins braucht das Gleichgewicht aus Kraft und Gegenkraft.
Die spirituelle Welt ist die Welt der Harmonie. Auf dem spirituelle Weg manifestiert sich das Dasein, ohne sich mit dem Konflikt zu identifizieren.
Er versteht Kraft und Gegenkraft als Einheit und leidet nicht unter ihrem Widerspruch. Er beobachtet, wie sie sich treffen und was daraus entsteht.
Das Lebensmosaik
16.10.2021, Kai Schlumberger
Die Gedankenforschung ist ein riesiges Puzzle aus sehr vielen Einzelteilen. Ihre Menge ist so groß, dass die ersten Teile verloren gehen, bevor alle Teile gefunden sind. Die verlorenen Teile müssen dann wieder neu gefunden werden. So kann das Puzzle nie vollendet werden, obwohl es immer weiter wächst. Und obwohl immer etwas neues gefunden wird, war doch alles schon einmal da.
Die Befreiung der Toten
10.10.2021, Kai Schlumberger
Die Welt, die wir sehen, ist, was die Toten uns gelassen haben. Es sind die ungelösten Aufgaben der Toten, die jetzt unsere Aufgaben sind. Es ist an uns, sie aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Wir lösen die Aufgaben, indem wir uns selbst befreien und in Freiheit neue Wege finden.
Du musst heute nicht wiederholen, was du gestern getan hast. Du kannst dich heute befreien. Wenn heute ein Gedanke zu dir kommt, der dir sagt, dass du tun sollst, was du gestern getan hast, musst du ihm nicht folgen. Es ist ein toter Gedanke. Er kann dir nichts geben. Du kannst dich von ihm befreien, indem du ihm nicht folgst. Indem du nichts tust und ihn nur betrachtest. Dann wird ein lebendiger Gedanke kommen, der dir zeigt, was du sonst tun kannst.
Die Welt ist das Problem. Fantasie, Poesie und Magie sind die Lösung.
Ekstase
08.10.2021, Kai Schlumberger
Was dir niemand nehmen kann
Der Tod ist dir gegeben
Was nur du geben kannst
Du gibst dem Tod das Leben
Stell dich nicht tot
Befreie dich
Von der Lebensangst
Folge dem Licht
Über den Tod hinaus
Führt dich der Weg
Den das Licht dir zeigt
Der deinen Geist bewegt
Die Flamme des Geistes
Soll alles nähren
Was sich mit ihr verbindet
Verwandeln das Begehren
Besiegen den Schmerz
Lass die Flamme brennen
In der Mitte des Feuers
Wirst du dich erkennen
Der wilde Tanz
Soll in dir sein
Dein Herz soll laut
Zum Himmel schreien
Was niemand sieht
Ich bin doch da
Ich lebe doch
Den Göttern nah
Die Zukunft sehen
21.08.2021, Kai Schlumberger
Statt zu sagen "Um von Paris nach Rom zu kommen, brauche ich einen Tag" könnte ich auch sagen "Ich sehe, dass ich in Rom sein werde. Jetzt ist es noch nicht soweit, denn noch bin ich in Paris, doch der Tag, an dem ich von Paris nach Rom komme, ist heute".
Das würde mir mehr Gelassenheit geben. Es würde mich verstehen lassen, dass ich mit dem, was ich haben will, nur die Zukunft sehe. Es würde mir die Schmerzen ersparen, die es mir bereitet, dass ich jetzt noch nicht habe, was ich haben werde und mich verstehen lassen, dass die nötigen Verwandlungen geschehen werden.
Ich sehe, dass mich mein Weg von Paris nach Rom führt, dass es eine Verbindung in der Zeit gibt, die mich diesen Weg gehen lässt.
Ich kann tatsächlich die Zukunft sehen. Das gibt mir das Gefühl, etwas zu tun, etwas tun zu müssen. Doch ich muss gar nichts tun, sondern nur beobachten, was geschieht, den Weg gehen, der sich mir zeigt. Ich sehe nur, wie aus dem, was war, etwas neues wird.
Der Tag, den ich brauche, um von Paris nach Rom zu kommen, ist nicht mehr leer, sondern mit Leben erfüllt, denn er ist der Weg der Verwandlungen, die aus Paris Rom werden lassen. Ich tue nichts, ich sehe nur die Zukunft und lasse die Verwandlung geschehen.
Das Gesicht der Unbewusstheit
14.08.2021, Kai Schlumberger
Kontrolle erzeugt Konflikte, Konflikte erzeugen Stress.
Wenn wir erkennen, dass es keine Kontrolle gibt, dass die Harmonie bereits da ist, und wir nur teilnehmen müssen, ist das Bewusstsein erwacht.
Woher kommt diese Neigung, alles umzukehren? Zu glauben, dass wir gemacht haben, was uns gegeben wurde? Dass die Gedanken die Spiegelbilder der Dinge sind? Dass die Zeit das Leben ändern wird?
Die verkehrte Welt ist das Gesicht der Unbewusstheit.
Die Gedanken sind der Ursprung der Dinge. Die Zeit ändert nichts.
Die neue Welt
08.08.2021, Kai Schlumberger
Die neue Welt ersetzt nicht die alte Welt durch eine andere Welt. Sie ist nicht die alte Welt im neuen Kleid. Sie ist eine größere Welt, in der die alte Welt enthalten ist.
Die neue Welt ist nicht einfach nur die alte Welt mit neuen Eigenschaften. Die neue Welt ist die alte Welt und alles, was sie sein könnte.
Die neue Welt verbindet das Materielle mit dem Spirituellen, das Rationale mit dem Irrationalen, das Objektive mit dem Subjektiven.
Die neue Welt ist die Welt der Träume, der Fantasie, der Inspiration, aber auch die Welt der Zahlen und Fakten. Sie lässt die Fakten tanzen. Aber sie verfälscht sie nicht. Und sie missbraucht sie nicht.
Jeder einzelne entscheidet jederzeit für sich selbst, ob er in der neuen oder in der alten Welt leben will.
Die neue Welt zeigt die alte Welt, wie sie wirklich ist. Und sie zeigt, was sonst noch möglich ist.
Finden ohne zu suchen
25.07.2021, Kai Schlumberger
Das Dasein bewegt sich auf drei Ebenen in Gedanken: Inspiration, Intuition und Intelligenz. Die Inspiration empfängt Gedanken. Die Intuition verfolgt Gedanken. Die Intelligenz verwendet Gedanken.
Die Quelle der Wahrheit ist für die Gedankenforschung die Inspiration. Die Gedankenforschung sucht nicht, sie findet. Sie versucht, möglichst unverfälscht wiederzugeben, was sie gefunden hat. Und sie ist sich bewusst, woher die Gedanken kommen, die sie gefunden hat. Sie ist sich bewusst, dass die Gedanken zu ihr kommen, ohne dass sie selbst etwas tut. Das Einzige, was sie tut, ist, weiterzugeben, was sie gefunden hat.
Die wissenschaftliche Forschung glaubt, dass sie die Wahrheit mit den Mitteln der Intelligenz finden kann. Sie verwendet die Intelligenz, um die Wahrheit zu suchen und erkennt keine andere Instanz als Quelle der Wahrheit an. Wenn die Wissenschaft einen neuen Gedanken findet, ist der Ursprung dieses Gedankens auch die Inspiration. Die Intuition sagt ihr, ob und wie sie den Gedanken verfolgen soll. Die Intelligenz nimmt ihn auf, um ihn zu einem Teil ihrer Ordnung zu machen.
Die Wissenschaft ist sich dieser Vorgänge aber nicht bewusst. Sie glaubt, dass die Aktivitäten der Intelligenz den Gedanken hervorgebracht haben. Durch die Aktivität, mit der sie die Intelligenz als Ursprung ihrer Wahrheit darstellt, verfälscht sie den Gedanken, den sie empfangen hat. Und sie versperrt sich den Weg zur wirklichen Quelle der Wahrheit.
Damit soll nicht gesagt werden, dass die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht richtig sind. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind in den Anteilen richtig, in denen sie mit den Tatsachen übereinstimmen. Dieser Anteil ist aber immer unvollständig, weil eine vollständige Kenntnis der Tatsachen nicht möglich ist. Die wissenschaftliche Erkenntnis ist außerdem unbewusst und steht nicht im richtigen Verhältnis zur Wahrheit. Denn sie kennt den eigentlichen Ursprung ihrer Erkenntnisse nicht.
Das Objektive ist subjektiv
25.07.2021, Kai Schlumberger
Die Wirklichkeit der persönlichen Erfahrung, das, worüber man nicht reden kann, ist manchmal wichtiger als die Tatsachen, das, worüber man reden kann. Wer nur die Fakten kennt, übersieht das Wesentliche.
Die Fakten sind das, was jeder sehen kann. Vielleicht können alle Menschen zusammen in all ihren Leben alle Fakten sehen. Ein einzelner Mensch sieht nur einen kleinen Teil davon. Das ist kein Problem, denn in der konkreten Situation ist auch nur eine Auswahl aller Fakten relevant. Die Auswahl der relevanten Fakten ist aber bereits ein subjektiver Vorgang.
Die Fakten haben also immer auch eine subjektive Seite. Es ist durchaus immer möglich, dass wesentliche Fakten aus subjektiven Gründen, mit oder ohne subjektive Absicht, unbekannt bleiben.
Allein um die Fakten zu verstehen und zu bewerten, ist es also wichtig, ihren subjektiven Hintergrund zu kennen. Wer hat aus welchen Gründen welche Fakten ausgewählt?
Mit dieser Frage sind wir im Zentrum des subjektiven Ursprungs der Fakten angekommen. An dieser Stelle muss über die persönlichen Erfahrungen gesprochen werden.
Das Objektive ist immer subjektiv.
Die Angst vor dem Leben
19.07.2021, Kai Schlumberger
Die wirkliche Angst ist nicht die Angst vor dem Tod. Die Angst vor dem Tod ist nur der Schleier, der die wirkliche Angst verhüllt. Die wirkliche Angst ist die Angst vor dem Leben. Die Angst vor dem Leben ist die Ursache aller Krankheiten. Denn sie verhindert, dass die Lebendigkeit sich ausbreiten und wachsen kann.
Die Angst vor dem Tod gibt es eigentlich gar nicht. Der Tod ist unser Freund und ständiger Begleiter. Wir wählen täglich seine Gesellschaft auf unserer Flucht vor dem Leben. Doch warum fürchten wir das Leben? Weil es eine so starke und große Kraft ist, die wir nicht kontrollieren können? Weil es ständige Verwandlung und Veränderung von uns verlangt? Weil wir nicht wissen, was es uns nehmen und was es uns geben wird?
Wenn die Angst vor dem Tod überwunden ist und sich das Leben in seiner ganzen Kraft zeigt, entsteht eine neue Angst. Die Angst vor dem Leben ist auch die Angst vor dem Wahnsinn. Die Angst keine Grenzen mehr zu haben, in jedem Augenblick ein anderer zu sein, die Sprache der Menschen nicht mehr sprechen zu können.
Gedanken sind mehr
06.06.2021, Kai Schlumberger
Viele wissenschaftliche Modelle erklären uns, dass Gedanken nur materielle Vorgänge im Körper sind. Diese Modelle sind aber selbst aus Gedanken gemacht.
Wenn Gedanken nur elektrische Impulse in unserem Gehirn sind, sind die Erklärungen keine Erklärungen. Sie sind dann nur Wirkungen der Ereignisse, die zu ihnen geführt haben, selbst wenn sie sich immer wiederholen. Sie können nicht allgemeingültig sein.
Vielleicht sind Gedanken aber doch mehr als das. Die winzig kleinen Impulse könnten vom anderen Ende betrachtet das Größte sein: die Gesetze, Baupläne und Schablonen, denen das Leben in all seinen Erscheinungsformen folgt.
Die wissenschaftliche Vorstellung von den Gedanken als körperliche Vorgänge macht die Gedanken zu einem kleinen Teil in einer Kette von Ereignissen. Ein einzelnes Teil einer Ereigniskette ist aber dem Ganzen nicht über- sondern untergeordnet.
Wenn es Gesetze gibt, müssen sie eine Wirklichkeit außerhalb unserer Körper haben.
Von Maschinen und Menschen
23.05.2021, Kai Schlumberger
In der modernen Gesellschaft und Arbeitswelt im Allgemeinen und der Industrialisierung und der Digitalisierung im Besonderen begegnen sich Mensch und Maschine.
Menschen sind subjektiv, irrational und emotional. Maschinen sind objektiv, rational und perfekt.
Menschen sind natürlich nicht nur irrational. Sie sind auch rational. Menschen sind auch Maschinen, aber eben nicht nur.
Maschinen sind perfekt, weil unter gegebenen Vorraussetzungen vollständig vorhersehbar ist, was sie tun werden. Was ein Mensch tun wird, ist niemals vollständig vorhersehbar.
Maschinen sind aber immer nur Mittel zum Zweck. Wenn sie statt der Nebenrolle die Hauptrolle übernehmen, entsteht Entfremdung.
Die Ideen der Kontrolle, Herrschaft und Perfektion werden lebensfeindlich, wenn sie ins Zentrum der Gedankenwelt rücken.
Der Zweck ist immer die Verwirklichung der von Subjektivität, Irrationalität und Emotionalität geprägten Vorstellungen des Menschen, die er von einem erfüllten Leben hat.
Ein erfülltes Leben ist ein Leben in Verbundenheit, Lebendigkeit und Gegenwärtigkeit des Menschen mit und gegenüber sich selbst und der Gemeinschaft und Umwelt, deren Teil er ist.
Der Begriff Maschine steht in diesem Zusammenhang nicht nur für Automaten, Geräte, Apparate, sondern in einem erweiterten Sinn auch für jede Art von System, das mit einer festgelegten Reihe rationaler Prinzipien eine Ordnung herzustellen versucht.
Die Maschinen und Systeme, die der Mensch entwickelt, sind Hilfsmittel, mit denen er seine Ziele erreichen will. Ihre Erfindung und Entwicklung ist aber auch selbst die Verwirklichung seiner Ideen.
Das Rationale entsteht immer aus dem Irrationalen. Am Beginn der Entwicklung einer perfekten Maschine steht immer eine verrückte Idee. Aus der Verrücktheit wird Wahnsinn, wenn die Perfektion versucht, das Leben zu beherrschen.
Menschen sind nicht perfekt. Die Erfüllung des Lebens lässt sich nicht kontrollieren und beherrschen.
Wir sollen uns mit unseren Ideen und Entwicklungen selbst und gegenseitig dienen und nicht zu Dienern der begrenzten Geister werden, die wir geschaffen haben.
Konflikte entstehen dort, wo Systeme aufeinander treffen, wo der einzelne Mensch seinen persönlichen Wahnsinn zum Maßstab für alle machen will.
Um in Harmonie zu leben, müssen wir lernen, mit unserem eigenen Wahnsinn umzugehen und mit dem Wahnsinn der Menschen, mit denen wir leben, ohne uns von ihm beherrschen zu lassen.
Die linke Hand
06.05.2021, Kai Schlumberger
Die linke Hand ist die Hand, die geführt wird. Die rechte Hand ist die Hand, die führt. Was du allein machen willst, ist vergeblich. Das Leben nimmt dich immer an der Hand, wenn du es nur lässt.
Du machst es nicht
Es macht dich
INGE ist IRRE oder der Wahnsinn in jedem von uns
21.04.2021, Kai Schlumberger
Menschen sind IRRE - Irrational, Rational, Emotional. Das sind die Blickwinkel aus denen wir entscheiden, was wir tun. Je mehr wir uns in allen drei Richtungen entwickeln, umso näher kommen wir uns selbst.
Die Initiative für Gedankenforschung (INGE) betrachtet nicht nur die rationalen Gedanken, sie geht mit dem Verstand über den Verstand hinaus und bezieht auch die irrationalen Gedankenwelten in ihre Untersuchungen ein.
Das Geheimnis des Lebens, das Wunder des Lebens, der Sinn des Lebens sind die Begegnung des Rationalen mit dem Irrationalen. Das Irrationale führt zu den tiefen Ebenen der Wirklichkeit. Das Rationale allein zeigt nur die Oberfläche. Das Irrationale allein führt in den Wahnsinn.
Ein vollständiges Bild ergibt sich erst durch ein Gleichgewicht der Perspektiven. Das Emotionale bestimmt, mit welchen Anteilen aus Rationalem und Irrationalem das Gleichgewicht erreicht wird.
Wir müssen den Wahnsinn in uns befreien, um zu unserer vollständigen Lebendigkeit zu finden.
© 2024 Kai Schlumberger